SR berichtet: Welsch droht posthum Entzug der Ehrensenatorwürde

Dem früheren saarländischen Ministerpräsidenten Heinrich Welsch droht wegen seiner NS-Vergangenheit posthum der Entzug der Ehrensenatorwürde der Universität des Saarlandes. Uni-Präsident Manfred Schmitt will einen entsprechenden Antrag in den Senat der Uni einbringen. Zuvor hatten bereits Vertreter der Studierenden den Entzug gefordert.

"Wer aktiv hier als Gestapoleiter in Trier Leute nach Berlin gemeldet hat, die im Saargebiet im Widerstand aktiv waren, der hat es nicht verdient, diesen Ehrentitel zu tragen, egal wie er sich danach für diese Universität eingebracht hat", sagte Dennis Kundrus von der Linken Liste.

 

Der gebürtige Saarlouiser Welsch war 1934 vor dem Anschluss des Saargebiets an Hitler-Deutschland Leiter der Gestapo in Trier. Auch später hatte er hochrangige Funktionen im NS-Regime inne. 1955 wurde er Übergangsministerpräsident. Angestoßen wurde die Diskussion über Welsch durch jüngste Forschungen des Trierer Historikers Thomas Grotum. Der Beschluss  zur Aberkennung der Ehrensenatorwürde muss im Uni-Senat einstimmig gefällt werden. Abgestimmt werden soll am 11. Juli.

Über dieses Thema wurde auch in den Nachrichten im aktuellen bericht vom 25.06.2018 berichtet (ab Min 17:22) - hier geht es zum Beitrag.

Hintergrund: Akten erschüttern Mythos um Ex-Ministerpräsidenten Welsch [08.05.2018]