"Unser Geld ist gut angelegt"

Vorstand, Geschäftsführung und Beirat der Nikolaus Koch Stiftung besuchte die Universität Trier: Wissenschaftler/innen stellten ihre geförderten Projekte vor

Die Informations- und Forschungsstelle E-Learning, die Bodenmechanische Stabilität von Mülldeponien und die begehbare Geologische Karte, die Chinesen als Gäste im Karl-Marx-Haus in Trier, oder die Mediennutzung in Familien und Studierende aus Trier, die bei der größten Simulation der vereinten Nationen TRIMUN teilgenommen haben, waren die Themen der Projekte, die dem Vorstand der Nikolaus Koch Stiftung anlässlich ihres Besuches am Dienstag, 25. April 2006, in der Universität Trier vorgestellt wurden. Die Stiftungsmitglieder zeigten sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen, Fazit des Vorsitzenden der Nikolaus Koch Stiftung, Dr. Manfred Bitter, zu dieser Veranstaltung war: "Unser Geld ist gut angelegt".

 

Mit Dr. Bitter waren die Geschäftsführerin Ulrike Dickel und der gesamte Vorstand mit Norbert Kohler als stellvertretender Vorsitzender, Uwe Jacobsen und Dr. Jost Prüm gekommen. Vom Beirat waren die Vorsitzende Jutta Terner, ihr Stellvertreter Walter Born und Ernst Ziwes anwesend. Universitätspräsident Prof. Dr. Peter Schwenkmezger begrüßte im Namen der Universitätsleitung und dankte der Koch Stiftung für die Unterstützung vieler Projekte. Es sei Pflicht der Universität, so Schwenkmezger, Rechenschaft über den Verlauf und die Ergebnisse dieser Projekte abzugeben.

Nachfolgend die vorgestellten Projekte:

 

Neues aus der Trierer Geologie

 

Der Geologe Prof. Dr. Jean-Frank Wagner präsentierte zwei geförderte Projekte der Nikolaus Koch Stiftung mit seinen Mitarbeitern Dr. Horst Baumann und Patrick Reinert. Die Begehbare Geologische Karte Rheinland-Pfalz, ein Projekt auf dem Gelände der Landesgartenschau Trier, wurde geradezu von der Nikolaus Koch Stiftung restfinanziert, womit ihre Realisierung damals gerettet wurde.

 

Von großem Interesse erwies sich die Präsentation des Doktoranden Patrick Reinert zum neuartigen Mülldeponiebau mit einer mechanisch- biologischen Abfallbehandlung. Er erklärte den Wandel von der herkömmlichen Deponie hin zu einer neuen Form der biologischen Vorbehandlung des Hausmülls.

Abfall wird zu einem erdähnlichen Material zerkleinert, so dass ein verdichteter Einbau mit Vibrationswalze eine komplett neue Art von Mülldeponiebau ermöglicht. Wagner und Reinert wiesen auf ungeklärte Probleme hin, wie etwa das Sickerwasserverhalten im Deponiekörper und damit zusammenhängende Fragen der Deponiestandsicherheit.

 

Patrick Reinert ist ehemaliger FH-Student, der im Rahmen des Promotionsprogramms des Landes Rheinland-Pfalz, das begabten Fachhochschulstudierenden eine Promotion an der Universität ermöglicht, im FB VI über das Thema Bodenmechanische Stabilität von MBA-Deponien promoviert. Ein zweiter Doktorand, Norberth Kloos, arbeitet an dem Projekt "Kontrollierte Sickerwasserfiltration in den Deponiekörpern" von Prof. Dr. Jean-Frank Wagner.

 

Chinesen und das Karl-Marx-Haus Trier

 

Ein regionales Projekt in Zusammenarbeit mit dem Karl-Marx-Haus entsteht derzeit im Fach Sinologie und wird von der Nikolaus Koch Stiftung gefördert. "Chinesen zu Besuch im Karl-Marx-Haus Trier" ist der Titel des Projekts von Prof. Dr. Yong Liang und Andre Hakmann.

Untersucht wird einerseits die Bedeutung von Karl Marx in den Augen der Chinesen, die Wahrnehmung Deutschlands und der Stadt Trier in China oder etwa die Motivation, warum Chinesen - im Jahr besuchen rund 10.000 das Karl-Marx-Haus - nach Trier kommen.

 

Informations- und Forschungsstelle E-Learning Prof. Dr. Hans-Jürgen Bucher (Medienwissenschaft) präsentierte die

"Informations- und Forschungsstelle E-Learning" deren Ziel es ist, online-basiertes Lehren und Lernen nachhaltig an der Universität Trier und in der Region zu etablieren. Demzufolge steht das Projekt auf zwei Säulen: der Säule Entwicklung und Forschung, mit der E- Lerning-Modelle konzipiert und erprobt sowie wissenschaftlich evaluiert werden. Die zweite Säule des Projektes "Produktion und Wissenstransfer" baut auf diesen Forschungsergebnissen auf. So wurde für die Universität Trier ein Organisations- und Entwicklungsmodell zur nachhaltigen Etablierung von E-Learning entwickelt und in einen Forschungsantrag an das Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgearbeitet, der inzwischen mit einer Zuweisung von 450 000 € positiv beschieden ist: mit den bewilligten drei Stellen konnte eine "Koordinationsstelle E-Learning" aufgebaut werden, die einerseits die technische Infrastruktur für E-Learning an der Universität aufbaut und andererseits die Lehrenden bei der Entwicklung und Produktion von online-basierten Lehr-Lernmodellen unterstützt. Ergänzt wird der Wissenstransfer aus der "Informations- und Forschungsstelle" durch mehrere Kooperationen mit Trierer Schulen und Unternehmen sowie durch eine eigens eingerichtete Online-Plattform für die Region: Unter der Webadresse www.TR-eLearning.de sind die E-learning-Aktivitäten der Region in Schulen, Hochschulen und Unternehmen zusammengestellt.

 

Mediennutzung in Familien

"Was du ererbst von deinen Eltern!" lautete das Thema von Dipl.-Kffr. Sabine Wollscheid, das sie bei Prof. Dr. Michael Jäckel bearbeitet, und das die Nikolaus Koch Stiftung fördert. Sie stellte die Ergebnisse ihrer Untersuchungen zur Mediennutzung in Familien vor im Hinblick auf das Fernsehen. In ihrer Arbeit behandelt sie Fragen wie etwa das Fernsehen in der Familie eingesetzt wird, welche Rolle die Familie im Rahmen einer Mediensozialisation von Kindern und Jugendlichen spielt und wie letztendlich die Mediennutzung sich unter dem Einfluss von Internet oder Lesen entwickelt.

 

TRIMUN 2006

 

"Think Global, Act United" ist das Motto von 15 Trierer Studierenden, die in New York bei der größten Simulation der Vereinten Nation teilgenommen haben. Jörn Wahl und Jennifer Arleth berichteten begeistert von dieser großen Chance für die Trierer Gruppe, die sich "Trier Model United Nations (TRIMUN)" nennt und zum dritten Mal an dem Simulationsprojekt teilgenommen hat. Die Studierenden hatten sich dazu in Geschichte, Kultur und Politik Ruandas eingearbeitet und die Beziehungen in der internationalen Weltpolitik erarbeitet. Im Rahmen der Simulation hatten sie Gelegenheit ohne "Gefahr" ein Training für internationale Beziehungen und Diplomatie zu bekommen.