Primärdatenarchiv PsychData sichert kulturelles Erbe

Mit großer Sorge weist das "Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung"(nestor) darauf hin, dass Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung zunehmend nur noch digital vorliegen, aber dass die langfristige Verfügbarkeit digitaler Informationen - und damit ein wesentlicher Teil des kulturellen Erbes - gefährdet ist. Zur Gegensteuerung bedarf es einerseits der Entwicklung spezialisierter Archiv-Systeme, die dem Verlust unersetzlicher Datenbestände mit technischen Maßnahmen vorbeugen, und zum anderen der Verwendung nicht-proprietärer, offener und gut dokumentierter Formate, um die Informationen auch in Zukunft abrufen zu können. Mit PsychData hat das ZPID die wesentlichen Punkte des nestor-Memorandums vom 11. Mai 2006 für wissenschaftliche Rohdaten aus der Psychologie bereits umgesetzt.

 

Das psychologische Datenarchiv PsychData des Zentrums für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID), ein Institut der Leibniz-Gemeinschaft an der Universität Trier, widmet sich mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) schon seit längerem dieser Aufgabe. Wissenschaftliche Rohdaten aus der psychologischen Forschung werden mittels eines umfassenden Metadaten- Standards vollständig dokumentiert, in einem digitalen Archiv mit bewährten Backup-Routinen und regelmäßigen Sicherungen langfristig verwahrt und können - vertraglich abgesichert - von interessierten Forschenden zur Re- oder Sekundäranalyse bezogen werden. Im Zuge des weiteren Ausbaus des Archivs werden Manuale und Werkzeuge entwickelt, die Forschende in die Lage versetzen sollen, eigene Datenbestände ökonomisch und effizient forschungsbegleitend zu dokumentieren und ihre langfristige Verfügbarkeit nach den Regeln guter wissenschaftlicher Praxis sicherzustellen.

 

Kontakt:

PD Dr. Erich Weichselgartner

ZPID - Universität Trier

54286 Trier

Fon +49 (0) 651 201-2056

Fax +49 (0) 651 201-2604

E-Mail: weichselgartner@zpid.de