Volkszählung - anders als bisher

Ein Workshop der Deutschen Statistischen Gesellschaft an der Universität Trier

zur Vorbereitung auf die nächste Volkszählung im Jahre 2001

Mit einer solchen registergestützten Zählung wird in der deutschen amtlichen Statistik Neuland betreten, so dass neben organisatorischen und technischen auch wissenschaftliche Probleme in der Planung und Durchführung zu lösen sind. Zur wissenschaftlichen Begleitung dieser Zählung führt die Deutsche Statistische Gesellschaft am 19./20. April 1999 an der Universität Trier einen Workshop durch, dessen Leitung der Trierer Statistikprofessor Walter Krug übernommen hat. Bei dieser Tagung, die eine nicht einfache Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlicher und amtlicher Statistik erfordert, geht es zunächst um die Vor- und Nachteile des Methodenwechsels und die Erfahrungen anderer Länder, die diesen Wechsel bereits vollzogen haben - wie etwa Norwegen und die Niederlande. Außerdem wird der Datenbedarf erörtert, den eine solche Zählung decken soll. Auch die Datenschutzprobleme, die dabei auftreten, kommen zur Sprache.

 

Statistisch interessiert die Verknüpfung von Daten aus verschiedenen Registern, die Genauigkeitsverbesserung der Register und die Verknüpfung von Registern mit erhobenen Daten. Dabei ergibt sich die Möglichkeit neue Register aufzubauen, wobei ein Register für Gebäude- und Wohnungen wünschenswert wäre. Solche Daten sind vor allem für den kommunalen Bereich wichtig, die bisher durch Stichprobenerhebungen nicht repräsentativ gewonnen werden konnten. Neuere statistische Methoden zur Erfassung solcher kleinräumiger Daten stehen zur Diskussion. Besondere Aufmerksamkeit wird auch der Gewinnung von Haushaltsdaten gewidmet, wobei die verwendeten Register „nur„ personenbezogen aufgebaut sind. Es werden also Methoden zur Haushaltsgenerierung erörtert.

 

Der Workshop umfasst zehn Referate von nationalen und internationalen Experten, bestehend aus Statistikern aus amtlicher Statistik und Universitäten, wobei die Diskussion die etwa 80 angemeldeten Teilnehmer, die ihrerseits aus Fachleuten aus Ministerien des Bundes und der Länder, aus Kommunen, der amtlichen Statistik und der Wissenschaft bestehen, zur Erarbeitung eines Konzeptes der nächsten deutschen Volkszählung veranlassen soll.

 

Weitere Informationen:

Sekretariat

Telefon: (06 51) 2 01-26 52 (nur vormittags)

E-Mail: krug@uni-trier.de

 

Workshop der

Deutschen Statistischen Gesellschaft

 

 

ZENSUS 2001

 

 

19. - 20. April 1999

Hörsaal 10, Gebäude E

 

Leitung: W. Krug, Universität Trier

 

 

 

PROGRAMM:

 

Montag, 19. April 1999

 

9.15 h Begrüßung

R. Hettich, Präsident der Universität Trier

 

Einführung

W. Krug, Universität Trier

 

I Stand der Problematik zum Zensus 2001

 

10.00 h Friktionskosten beim Paradigmenwechsel von einer traditionellen zu einer registergestützten Volkszählung

Referent: Appel, StaLa Berlin

 

11.00 h Datenbedarf der Wissenschaft, insbesondere der Sozialforschung

Referent: Mayer, MPIB Berlin

 

12.00 h Stand der amtlichen Zensusvorbereitung und Berücksichtigung des Datenbedarfs der Europäischen Gemeinschaft

Referent: Glaab, StBA, Wiesbaden

 

14.15 h Alternative Zensusmodelle aus der Sicht des Datenschutzes

Referent: Schmidt, BFD, Bonn

 

15.15 h Methodische und zeitliche Aspekte der Umstellung auf Register am Beispiel der Niederlande

Referent: Vliegen, CBS, Voorburg/Niederlande

 

16.00 h Methods for combining survey and register data: Norwegian

Experience

Referent: Thomson, EFTA-Sekretariat, Luxemburg

 

19.00 h Empfang

H. Schroer, Oberbürgermeister der Stadt Trier

 

Gemeinsames Abendessen mit Weinprobe

 

Dienstag, 20. April 1999

 

II Verwendung von Daten unterschiedlicher Quellen

 

8.30 Uhr Methods for small area estimation

(a) cross-sectional

(b) time series

Referent: Pfeffermann, Hebrew University, Jerusalem

 

10.30 h Probleme der Verknüpfung der personenbezogenen Einzeldaten aus verschiedenen Registern

Referent: Eichler, StaLa Sachsen

 

11.30 h Registergestützter Zensus und Anpassung unterschiedlicher

Datenquellen

Referent: Merz, Universität Lüneburg

 

14.00 h Möglichkeiten des Aufbaus und der Pflege eines Gebäude- und Wohnungsregisters

Referent: Bartella, Deutscher Städtetag

 

III Haushaltsgenerierungsverfahren

 

15.00 h Möglichkeiten einer Haushaltsgenerierung aufgrund der Zusammenführung von Einzeldaten aus Melderegistern und einer

Primärerhebung

Referent: Fürnrohr, StaLa Bayern

 

16.00 h Verwendung des Einwohnermelderegisters

Referent: Willmann, Stadt Freiburg

 

16.30 h Qualitätsbeurteilung mit Hilfe des Mikrozensus

Referentin: Krumbholz-Mai, StaLa Hamburg

 

17.30 h IV Abschlussdiskussion