Feierliche Übergabe des neunten Ausonius-Preises an Prof. Dr. Philip van der Eijk (University of Newcastle upon Tyne/GB)

Der Ausonius-Preis der Universität Trier wurde am Freitag, 7. Juli 2006, in einer Feierstunde zum neunten Male verliehen. Prof. Dr. Philip van der Eijk von der Universität Newcastle upon Tyne war dieses Mal der Preisträger. Er erhielt den mit 1500 Euro dotierten Preis für seine herausragenden Forschungen auf dem Gebiet der Medizin der Antike.

 

In seinem Vortrag zeigte der Preisträger die Leitlinien der antiken philosophisch-medizinischen Diskussion zur Erklärung psychosomatischer Wechselwirkungen, geistig-seelischer Aktivitäten und ihrer materiellen Gegebenheiten auf. Diese besitzen nicht nur historische Relevanz, vielmehr erhalten sie erstaunliche Aktualität vor dem Hintergrund der Diskussion der modernen Neurowissenschaften um den Autonomieanspruch der Vernunft.

 

Prof. van der Eijk wurde 1962 im niederländischen Delft geboren. Er studierte Klassische Philologie an der Universität Leiden, wo er auch 1991 mit einer Arbeit zur aristotelischen Traumtheorie promoviert wurde. Seit 2005 ist er Research Professor of Greek an der Universität Newcastle und leitet dort ein renommiertes Institut zur Erforschung der antiken Medizin. Für den Herbst 2006 ist er als Fellow am Institute for Advanced Study in Princeton berufen. Zu den Forschungsschwerpunkten von Philip van der Eijk gehören die insbesondere aristotelische Philosophie und die griechisch-römische Medizin. Auf beiden Gebieten hat er zahlreiche wichtige Publikationen in verschiedenen europäischen Sprachen vorgelegt. Besonders hervorzuheben ist die fast tausendseitige kommentierte und übersetzte Ausgabe der Fragmente des Diokles von Karystos, eines bedeutenden Arztes der griechischen Antike, der damals als ein zweiter Hippokrates galt.

 

Frühere Preisträger stehen auf der Homepage des Zentrums für Altertumswissenschaften der Universität Trier: www.uni-trier.de/uni/fb2/philologie/tr_alter.htm