Endgültige Studierendenzahlen liegen vor:<br>Schallgrenze von 14.000 Einschreibungen nicht überschritten

Die Studierendenzahlen waren das Schlagwort im Herbst diesen Jahres.

Die Ankündigung, dass Saarland, Nordrhein-Westfalen und Baden-

Württemberg Studiengebühren im kommenden Jahr einführen wollen, hat

eine Welle von Diskussionen, aber auch von Spekulationen ausgelöst.

Ob sich die angekündigten Studiengebühren bereits jetzt auf die

benachbarten Bundesländer auswirken und die Studierenden das

Bundesland Rheinland-Pfalz zu ihrem bevorzugten Studienort auswählen?

Zunächst sah es so aus.

 

Für die Universität Trier liegen jetzt die endgültigen Zahlen vor.

Mit 13.932 immatrikulierten Studierenden in diesem Wintersemester

2006/2007 ist ein erneuter Höchststand zu verzeichnen. Im Vergleich

dazu waren es im WS 2005/2006 mit 13.755 rund 180 Einschreibungen

weniger. Die Schallgrenze von über 14.000 Studierenden wurde

allerdings unterschritten. Und das war auch die Intention, erklärte

Präsident Prof. Dr. Peter Schwenkmezger bei der Begrüßung der neuen

Studierenden zu Beginn des Wintersemesters. Die Hochschulleitung ist

bemüht, Studienangebot und Studienqualität zu erhalten, denn die

Universität Trier ist nur für 7000 Studierende ausgelegt.

 

Als sich im August 2006 über 6000 für ein Studium in Numerus clausus-

Fächern an der Universität Trier beworben hatten, sah man diesen

Ansturm zunächst als eine Auswirkung der Ankündigung von

Studiengebühren in den umliegenden Bundesländern. Damit die

Universität personell, räumlich und insbesondere qualitativ in der

Lage ist, diesem Ansturm standzuhalten, wurden 28 Fächer mit einem

internen Numerus clausus belegt. Wie sehr sich dieser interne Numerus

clausus psychologisch auf die Studienbewerber ausgewirkt hat, zeigte

sich anschließend: Am Ende gab es in etlichen Fächern noch freie

Studienplätze. Offensichtlich haben viele sich gar nicht erst

beworben, weil sie der Meinung waren, dass sie den Numerus clausus

nicht schaffen könnten.

 

Nun bleibt noch die Frage, wie hat sich der Numerus clausus im

Saarland und in Nordrhein-Westfalen auf die Studierendenzahlen aus

diesen Bundesländern ausgewirkt? Diese Frage kann eindeutig mit

"Nein" beantwortet werden. Im Gegenteil: Im Wintersemester 2005/2006

kamen 1.700 Studierende aus Nordrhein-Westfalen, in diesem

Wintersemester 2006/2007 sind es sogar mit 1.605 fast 100 Studierende

weniger. Aus dem Saarland dagegen ist mit 1.602 ein Zuwachs von 115

zu verzeichnen. Im vergangenen Wintersemester waren es 1.487

Studierende.

 

Blick auf die ausländischen Studierenden

Insgesamt sind im WS 2006/2007 1.932 ausländische Studierende

immatrikuliert, das sind nur 37 mehr als im Vorjahr mit 1895

Einschreibungen. Die Mehrzahl der ausländischen Studierenden wird in

diesem Jahr mit 483 erneut angeführt von den Luxemburgern. Das sind

nur drei weniger als im Wintersemester 2005/2006. Es folgt die

Volksrepublik China mit 240 Studierenden im Vergleich zu 273 im

vorigen Wintersemester. An dritter Stelle steht Bulgarien mit 114

Einschreibungen im Vergleich zu 132 im vorigen Jahr. Also insgesamt

sind hier nur geringe Schwankungen zu verzeichnen.

 

Fazit: Alle Prognosen über das drastische Ansteigen von Studierenden

haben sich in diesem Wintersemester noch nicht bewahrheitet. Wie es

im kommenden Jahr sein wird, wenn in den benachbarten Bundesländern

die Studiengebühren eingeführt sind ist nicht vorhersehbar. Die

Universität Mainz hat mit dem totalen Numerus clausus bereits in

diesem Jahr reagiert.