Hetären und Lustknaben, Zwangsprostitution und Sex-Sklaverei

Interdisziplinärer Workshop über Sexualität und Unfreiheit des Graduiertenkollegs 846 "Sklaverei – Knechtschaft und Frondienst –Zwangsarbeit"

"Sexualität und Unfreiheit" sind die Themen des interdisziplinären Workshops an der Universität Trier vom 15. bis 16. März 2007, den das Graduiertenkolleg 846 "Sklaverei – Knechtschaft und Frondienst – Zwangsarbeit. Unfreie Arbeits- und Lebensformen von der Antike bis zum 20. Jahrhundert" veranstaltet. Im Mittelpunkt stehen exemplarische Studien aus Antike, Mittelalter, Neuzeit und Gegenwart, die nach der Geschichte der Sexualität in Abhängigkeitsverhältnissen fragen.

 

Berücksichtigung finden unterschiedliche methodische Herangehensweisen wie etwa sozial- und rechtsgeschichtliche, anthropologische oder diskursanalytische Ansätze sowie Fragestellungen der „Genderstudies“.

 

Im Rahmen dieses Workshops soll untersucht werden, welche Auswirkungen ein unfreier Status bzw. eine mindere soziale Lage auf das Sexualleben einer Person haben können. Einen Schwerpunkt wird die Frage nach der Selbst- oder Fremdbestimmung über den eigenen Körper bilden. Damit ist u.a. das Problem der sexuellen Verfügbarkeit durch Andere eng verbunden. Folgende unterschiedliche Fragestellungen sollen im Verlauf des Workshops diskutiert werden:

 

Welche Rolle spielen Abhängigkeitsverhältnisse generell für die Geschichte der Homo- und Heterosexualität? Inwieweit wirkte sich der Status der Unfreiheit („sozialer Tod“) auf Fragen der Partner- und Partnerinnenwahl, Legitimation von Beziehungen (Ehe) und Familienplanung aus? In welchen sexuellen Abhängigkeitsverhältnissen standen Sklaven und Sklavinnen zu ihren Besitzern oder mussten sie ihren Herren oder Herrinnen sexuell zur Verfügung stehen? Gab es Schutzbestimmungen für Sklaven, Minderjährige oder andere Gewaltabhängige gegen sexuelle Ausbeutung und wie sahen diese aus?

 

 

 

 

 

Der Zusammenhang zwischen Unfreiheit und Prostitution von der Antike bis in die heutige Zeit wird thematisiert, ebenfalls die Rolle von Handel mit Sexualität und sexueller Gewalt im Rahmen von Zwangsprostitution und im Kontext von kriegerischen Auseinandersetzungen. Abschließend wird die Frage gestellt, wie diese sozialen Gegebenheiten in den unterschiedlichen Medien rezipiert und verarbeitet wurden und werden.

 

Ansprechpartner:

 

Koordination :

Oliver Schipp

grakoskl@uni-trier.de

 

Organisation:

Josef Fischer

fischerj@uni-trier.de

 

Melanie Ulz

Ulzm3701@uni-trier.de