Armut, Adel und Australien

Ewald Frie übernimmt Leitung des Forschungsprojekts „Armut und Armenpolitik“ im SFB 600 „Fremdheit und Armut“ an der Universität Trier

Ewald Frie wurde zum 1. April 2007 auf die Professur für Neuere Geschichte an der Universität Trier berufen. Zugleich übernimmt er zusammen mit Prof. Andreas Gestrich, Direktor am Deutschen Historischen Institut in London, die Leitung des Forschungsprojektes B 4 „Armut und Armenpolitik in europäischen Städten im 19. und 20. Jahrhundert“.

 

Prof. Frie vertritt für viereinhalb Jahre Prof. Gestrich während dessen Tätigkeit in London. Seit Beginn seiner wissenschaftlichen Laufbahn beschäftigt sich Ewald Frie intensiv mit Fragen der Wohlfahrts- und Armenpolitik im 19. und 20. Jahrhundert. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist die vergleichende Geschichte des europäischen Adels. In seinen neuesten Forschungen wendet er sich mit Australien weiterhin der außereuropäischen Geschichte zu.

 

Nach dem Studium der Geschichte und Katholischen Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hat Prof. Frie 1992 in seiner preisgekrönten Dissertation über die Fürsorgepolitik des Provinzialverbandes Westfalen zwischen 1880 und 1930 ein für die Arbeiten des SFB wesentliches Feld moderner Verwaltungs- und Sozialgeschichte neu und dicht erschlossen. Mit seiner Analyse provinzialer Fürsorgepolitik leistete er einen wichtigen Beitrag zur Erforschung von Entwicklungsproblemen moderner Wohlfahrtspolitik. Weiterführende Ergebnisse seiner Forschungsarbeit veröffentlichte Prof. Frie in zahlreichen Aufsätzen zur Geschichte von Wohlfahrtsstaat, Wohlfahrtsverbänden und regionaler Wohlfahrtspolitik.

 

2001 habilitierte Ewald Frie an der Universität Essen mit einer Arbeit zur europäischen Adelsgeschichte im Übergang von der ständischen zur bürgerlichen Gesellschaft. Seine Forschungen auf diesem Gebiet eröffnen Kooperationsmöglichkeiten mit weiteren Projekten des SFB 600, insbesondere mit dem Teilprojekt „Fremde Herrscher – fremdes Volk“.

 

Aufgrund seiner langjährigen Lehrtätigkeit, zuletzt an der Universität Duisburg-Essen, und seiner Mitarbeit am Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf versteht Prof. Frie es in ausgezeichneter Weise, Studierenden und interessierten Laien wissenschaftliche Ergebnisse in allgemein verständlicher Form zu vermitteln. Von seiner reichen Erfahrung profitiert der SFB 600 bei seinem Vorhaben, im Jahr der Geisteswissenschaften den Dialog zwischen Wissenschaft und breiter Öffentlichkeit zu fördern.

 

Kontakt SFB 600

Martin Krieger

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