Magia optica - die Entstehung der visuellen Medien aus dem Spiel mit dem Licht

Audiovisuelle Medien sind heute die wichtigsten Verbreitungsformen von Information und Unterhaltung. Die Medienwissenschaft hat die Aufgabe, kompetenten Umgang mit den Audiovisionen in vielen unterschiedlichen Bereichen zu vermitteln. Wer denkt da an das 19. oder gar 18. Jahrhundert? Die Ursprünge der modernen AV-Medien aus einer Vielzahl von Lichtspielen vergegenwärtigen grundlegende Aspekte der Faszination, welche diese Medien heute auf die meisten Menschen ausüben. Auch jenseits des wissenschaftlichen Interesses haben die Lichtspiele vergangener Jahrhunderte ihren sinnlichen Reiz bewahrt.

 

Eine Arbeitsgruppe von Studierenden hat ein Lichtspiel nachgebaut, das als eine Form der „Phantasmagorie“ (Geistererscheinung) während der Französischen Revolution eine beliebte Volksunterhaltung war. Am Tag der offenen Tür - Tag der Forschung am 12. Juni 1999 an der Universität Trier wird dieses Lichtspiel vorgeführt. Es wird in einem „Erlebnisraum“ präsentiert, zusammen mit optischen Geräten und Tricks aus unserer historischen Mediathek. Herr Vogl-Bienek vom Institut für historische Projektionskunst, der als Lehrbeauftragter gewonnen werden konnte, gibt kurze mediengeschichtliche Einführungen und steht mit den Studierenden als Gesprächspartner und für weitere Demonstrationen zur Verfügung.

Große und kleine Besucher und Besucherinnen dürfen auch selbst tätig werden und eigene Streifen für eine „Wundertrommel“ zeichnen. „Zeichentrick“ selbstgemacht!

Für diese Darbietung sollte man sich etwa 20 Minuten Zeit nehmen, wer gerne selbst zeichnen möchte oder genauere Informationen wünscht, sollte etwas mehr Zeit mitbringen.

 

Als vor gut hundert Jahren die ersten kinematographischen Lokomotiven von der Leinwand ins Publikum zu rasen schienen, sollen die Zuschauer in Panik das Weite gesucht haben. Das ist eine Legende, die sich beharrlich hält - und damit von der bleibenden Faszination der bewegten Lichtbilder zeugt.

 

Seit einem Jahr arbeitet die Redaktion von KINtop, dem Jahrbuch zur Erforschung des frühen Films, bei der Trierer Medienwissenschaft und wird vom Präsidenten der Universität unterstützt. Die Magia optica des 20. Jahrhunderts ist das Kino. Die KINtop-Redaktion zeigt die ersten in Deutschland gedrehten Filme aus dem Jahr 1896 - Städtebilder und Militaria aus Köln, Berlin, Frankfurt, Stuttgart...