Lebensqualität von Kindern in Trier

Sozialpädagogen der Universität stellen Forschungsprojekt am Tag der offenen Tür vor

Wie lässt sich die Lebensqualität der Trierer Kinder erfassen? Eine Fragestellung, die zu einem neuen Forschungsschwerpunkt in der Abteilung Sozialpädagogik II der Trierer Universität unter der Leitung von Prof. Dr. Michael-Sebastian Honig und Dipl.-Verw.-Wiss. Magdalena Joos führte. Das Lehrforschungsprojekt untersucht die materiellen Lebensbedingungen von Kindern in Verbindung mit ihrem Wohlbefinden. Familie, Schule, Freizeit und Gesundheit, aber auch die sozialräumliche Nahwelt zählen zu den Lebensbereichen, die für die Lebensqualität von Kindern besonders wichtig sind. Die objektiven und die subjektiven Aspekte der Lebensqualität werden unabhängig voneinander erhoben, um ihre Wechselbeziehungen analysieren zu können. Das Projekt begann im Wintersemester 1997/98, erstreckte sich über drei Semester und wurde gemeinsam mit Studierenden als Lehrforschungsprojekt entwickelt und durchgeführt. Am Tag der offenen Tür der Universität am 12. Juni 1999 werden erste Ergebnisse vorgestellt.

 

Die Pilotstudie hat einen doppelten Zweck. Als Pre-Test für ein Erhebungsinstrument zur Erfassung der Lebenssituation von Kindern dient die Studie der Entwicklung des geplanten Wohlfahrtssurveys. Als Initiative zur Qualifizierung der universitären Lehre soll sie Studierenden die Gelegenheit eröffnen, an elementaren Stufen eines Forschungsprozesses mitwirken und teilhaben zu können.

Studentische Arbeitsgruppen entwickelten Module für die Befragung von Kindern und Eltern zu den jeweiligen Lebensbereichen von Kindern. Anschließend befragten die Studierenden ca. 600 Kinder der Klassenstufen 3 bis 6 an allen Schultypen in Trier („class-room“ Befragung). In einer Lehrveranstaltung des vergangenen Wintersemesters begann die Analyse und Interpretation der Daten. Die Auswertung konzentrierte sich zunächst auf die materielle Lebenssituation und auf die gesundheitliche Situation der Kinder. Dabei zeigten sich bald überraschend deutliche soziale Unterschiede zwischen den Kindern und eine relativ starke gesundheitliche Beeinträchtigung: So leiden mehr als ein Drittel der befragten Kinder unter Allergien. Beim Tag der offenen Tür werden zu beiden Aspekten nähere Einzelheiten aufgrund aktueller Auswertungsergebnisse vorgestellt.