Junge Unternehmen nach der Gründung – Top oder Flop?

Der Wunsch nach zusätzlichen Existenzgründungen ist gegenwärtig fester Bestandteil zahlreicher politischer Sonntagsreden. Auch die Wirtschaftswissenschaft schenkt dem Thema Existenzgründung ihre Aufmerksamkeit. Eher in Vergessenheit geraten hierüber die jungen Unternehmen, die bereits am Markt aktiv sind. Wo liegen deren typische Entwicklungspfade? Was sind wichtige Schwierigkeiten in den jeweiligen Phasen des Unternehmenswachstums? Wie können diese Schwierigkeiten gemeistert werden? Diese Fragestellungen waren Anlass für eine Untersuchung des Trierer INMIT-Institut und der Professur für Mittelstandsökonomie der Universität Trier. Die zentralen Ergebnisse wurden jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt.

 

Die Ergebnisse der Untersuchung sollen vor allem den Verantwortlichen in Wirtschaftspolitik und -beratung als Unterstützung dienen, um beispielsweise im Rahmen von Förder- und Beratungsprogrammen problemadäquate Entscheidungen zu treffen. Aber auch dem Unternehmer selbst kann die Studie helfen, die Klippen und Riffe bei der Unternehmensentwicklung frühzeitig zu erkennen, um so das Unternehmen stets auf dem richtigen und erfolgreichen Kurs zu halten.

Am praxisnächsten zeigt sich die Beschreibung unternehmerischer Entwicklungsläufe anhand unterschiedlicher Phasen.

In der Ideenphase kommt der Suche nach der „richtigen“ Geschäftsidee höchste Priorität zu. Das Vorhaben muss sowohl zum Markt als auch zum Persönlichkeits- und Qualifikationsprofil des Unternehmers passen. Die kritische Selbsteinschätzung des Gründers erweist sich hier als eines der wichtigsten Probleme.

In der anschließenden Planungsphase wird die Person des Unternehmers zum ersten Mal von den Anforderungen der Realität getestet. Neben der Qualität der Planungen bereitet hier die Marktanalyse die größten Probleme. In der Errichtungsphase treten bei Vorliegen eines guten Gründungskonzepts hingegen nur wenige Schwierigkeiten auf.

Neben der Planungsphase ist die Bewährungsphase der zweite überaus kritische Schritt im Leben eines Unternehmens. Die wichtigsten Schwierigkeiten liegen hier in der Kommunikation, der Qualifikation und Arbeitsbelastung des Gründerunternehmers, der Liquiditätsrechnung und der Kalkulation.

Das Ausmaß der Probleme in der Wachstumsphase ist in weiten Teilen abhängig von den bereits in der Bewährungsphase erarbeiteten Lösungen. Dominante Schwierigkeiten liegen im Marketing, bei der Personalbeschaffung und der Delegation von Verantwortung durch den Unternehmer. Die zentralen Herausforderungen der Konsolidierungsphase sind die Identifizierung und Bewertung neuer Absatzmärkte und die Schaffung neuer Organisationsstrukturen für die nächste Wachstumsphase.

Die Studie kann unter der Telefonnummer (06 51) 9 10 36-0 bestellt werden.