Recycling und Kreislaufwirtschaft interessant für Unternehmen machen

Die Universität Trier ist an einem neuen Kompetenzzentrum für Kreislaufwirtschaft beteiligt, das unter anderem von der EU mit mehr als 6,5 Millionen Euro gefördert wird.

UniGR-CIRKLA

Das Projekt, das offiziell am 1. April 2024 begann, hat eine Laufzeit von vier Jahren, in denen die Aktivitäten durch das Interreg VIA Großregion Programm unterstützt und durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert werden. Weitere Kofinanzierungen werden von der Region Wallonien und dem Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie des Saarlandes (MWIDE) bereitgestellt. Das Gesamtbudget des UniGR-CIRKLA-Projekts beläuft sich auf mehr als 6,5 Mio. Euro. Der Projektname „Cirkla“ kommt aus der Plansprache Esperanto und bedeutet „kreisförmig“.

Die Initiative erarbeitet unter anderem Maßnahmen, um Innovationen in der Kreislaufwirtschaft zu fördern. Daneben möchte das Projekt Vorschläge machen, wie die Wiederverwendung von Materialien vor Ort konkret gefördert werden kann. Nicht zuletzt zielt das Vorhaben aber auch darauf ab, in der Gesellschaft und bei Unternehmen ein Bewusstsein für Recycling zu schaffen.

Mehr Infos: https://www.uni-gr.eu/de/cirkla

Universität der Großregion (UniGR)

Die Universität der Großregion ist ein innovativer Hochschulverbund, in dem folgende Hochschulen zusammengeschlossen sind: Kaiserslautern-Landau (D), Lüttich (B), Lothringen (F), Luxemburg (LU), Saarland (D), Trier (D) und die htw saar (D) als assoziierter Partner. Das wichtigste Ziel der UniGR ist es, Generationen von überzeugten Europäer*innen auszubilden, indem sie Studien- und Forschungsbedingungen schafft, die auf Mobilität zwischen Partnerhochschulen, wissenschaftlichen Disziplinen und Sprachkenntnissen ausgerichtet sind. Mit „UniGR-CIRKLA“ erhält die UniGR neben dem „UniGR-Center for Border Studies“ ihr zweites interdisziplinäres Kompetenzzentrum.

Mehr Infos: https://www.uni-gr.eu/de

Kontakt

Prof. Dr. Georg Müller-Fürstenberger (VWL)
Mail: gmfuni-trierde
Tel. +49 651 201-2666

Prof. Dr. Jörn Block (BWL)
Mail: blockuni-trierde 
Tel. +49 651 201-3030
 

Ein Team der Volks- und Betriebswirtschaftslehre der Universität Trier wird sich im Rahmen des Projekts mit der Leitfrage beschäftigen, unter welchen Voraussetzungen Recycling wirtschaftlich sinnvoll sein kann. „In manchen Branchen – beispielsweise in der chemischen Industrie – erfordert es einen großen Finanzaufwand, neue und für die Kreislaufwirtschaft sinnvolle Technologien einzuführen. Stattdessen warten die Unternehmen auf die übernächste, noch bessere Technologie“, umreißt Georg Müller-Fürstenberger, Professor für Kommunal- und Umweltökonomie an der Universität Trier, eines der Probleme. Er und seine Mitarbeitenden wollen eben solche Hürden und Probleme in der Kreislaufwirtschaft untersuchen und aufzeigen, welche Rahmenbedingungen sich ändern müssen, damit Recycling in der Großregion nachhaltig gefördert werden kann.

Landkarte der Technologien

Eine Art Landkarte der Technologien in der Kreislaufwirtschaft wollen Forschende der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Trier im Rahmen des Projekts erstellen: Wo in der Welt gibt es innovative Technologien und Vorreiter in den jeweiligen Branchen? „Uns geht es im ersten Schritt darum, technologische Innovatoren und Best Practice Beispiele der Kreislaufwirtschaft zu identifizieren. Durch die Analyse der Geschäftsmodelle erhoffen wir uns dann, Schlussfolgerungen für andere Unternehmen und anderen Branchen ziehen zu können“, sagt Jörn Block, Professor für Unternehmensführung. So sollen Ansatzpunkte gefunden werden, die Weiterverwendung von Materialien interessant für Unternehmen zu machen. Als assoziierte Partner sind auch Unternehmen in Belgien, Deutschland, Frankreich und Luxemburg Teil des Kompetenzzentrums UniGR-CIRKLA.

Die Forschung zu nachhaltigen Investitionen, Umweltinnovationen und Dekarbonisierungsstrategien von Unternehmen gehört zu den Schwerpunkten der Wirtschaftswissenschaften der Universität Trier. Sie soll zukünftig noch weiter ausgebaut werden.