Ein Ausflug ins römische Trier 300 n. Chr. (14. und 21.05.05)

Wie die alten Römer in Trier gebadet haben und ob die dabei auch so nass wurden wie wir? Ein Ausflug ins römische Trier 300 n. Chr.

Trotz strömendem Regen ließen es sich 20 Kinderuni-Studentinnen und Studenten zwischen 8 und 12 Jahren nicht nehmen, von Herrn Knöchel durch das römische Trier geführt zu werden.



Petrus meinte es gar nicht gut mit den Kinderuni-Studierenden, die am 14. Mai 2005 am Amphitheater mit ihrem Dozenten, Herrn Knöchel (Fach Geschichte), zusammen trafen. Er führte sie durch das Amphitheater und die Kaiserthermen in einer zweistündigen Exkursion und erzählte dabei über das Leben der alten Römer in Trier.

Am alten Mauerwerk demonstrierte Herr Knöchel, dass das Amphitheater noch aussehen könnte wie damals, als es gebaut wurde, wenn nicht, ja wenn nicht unsere Vorfahren so faul gewesen wären und das Mauerwerk nicht als Fundort für den eigenen Hausbau genutzt hätten.

Vor dem Regen suchten alle dann erst einmal Zuflucht in einem der Gänge, die zu den Tribünen führten.



Von hier aus erläuterte Herr Knöchel die Funktionsweise des Amphitheaters. Als Kaiser Konstantin verteilte er verschiedene Aufgaben an die Kinderuni-Studierenden, die als Gladiatorenausbilder, Ausrufer usw. ihm eine schöne Geburtstagsfeier ausrichten sollten.

Herr Knöchel zeigte den Kindern, wo Kaiser Konstantin Platz nahm, wenn er das Amphitheater besuchte, und erklärte anschaulich die Funktion der Abflussrinnen, die rund um das Theater laufen. Gemeinsam wurde ausprobiert, wie viele Löwen wohl in den entsprechenden Tierkäfig passten.



Dann ging es hinab in die Gewölbe unter dem Amphitheater. Herr Knöchel erklärte, wie modern die Römer schon waren (sie verfügten bereits über Abwasserleitungen), wie aufwändig es aber auch war, das Amphitheater zu betreiben. Viele Sklaven wurden dafür gebraucht, deren Lebensbedingungen keineswegs beneidenswert waren.

 



Dass selbst er manche Gänge unter dem Amphitheater noch nicht hatte erkunden dürfen, tröstete die Kinder darüber hinweg, dass auch sie nicht in jeden Gang hinein kamen, um festzustellen, was sich dort Geheimnisvolles verbergen mochte.
Auch der Rundgang durch die Kaiserthermen verschaffte den Kinderuni-Studierenden tiefe Einblicke in das Leben im römischen Trier. Herr Knöchel erklärte den Kindern, dass Trier damals eine große und wichtige Stadt war, die fast so viele Einwohner wie heute hatte. Nicht jeder durfte aber in den Kaiserthermen baden gehen. Da die Römer reinliche Leute waren, gab es aber auch für die Armen ein Bad, nämlich die Barbara-Thermen. Wer in den Kaiserthermen baden durfte (die Kinder wussten schon, dass es sich hier nicht um ein Schwimmbad, sondern um eine Art Badezimmer für viele Leute handelt), musste schon reich und einflussreich sein, durfte aber die Sklaven, wie Herr Knöchel gleich demonstrierte, herumscheuchen, wenn ihm zu kalt war oder er eine Erfrischung haben wollte. Auf Herrn Knöchels Frage, ob die Kinder wüssten, wie viele Leute im Caldarium sich wohl gleichzeitig waschen konnten, gingen die Meinungen der Kinder weit auseinander: „100.000?“ – „100?“

Wo gebadet wird, gibt es natürlich auch Abwasser und so durften die Studierenden auch die Abwasserkanäle unter den Thermen besichtigen, in denen sie sich dann auch noch fast verirrt hätten. Das veranlasste eine Studentin (der das Studium offenbar Appetit gemacht hatte) zu der Äußerung: „Wenn wir hier je wieder raus kommen, sind wir bestimmt wild wie die Löwen im Amphitheater!“

 

Am 21. Mai meinte es Petrus deutlich besser und die Exkursion durch das römische Trier konnte trockenen Fußes erfolgen.