Am Mittwoch, den 15.03.2006 fand eine Informationsveranstaltung in der Psychosomatischen Fachklinik Münchwies statt, zu der eine Gruppe der Universität Trier eingeladen war.

Unter den 14 Teilnehmern befanden sich Leitungskräfte verschiedner Abteilungen, Fachbereichsreferenten und weitere Vertreter der Universität.

Begleitet wurde die Veranstaltung vom stv. Kanzler, Herrn Dr. Hembach und Herrn Peter Behles, Suchtberater der Universität.

Zusammen mit der Leiterin der Personalabteilung entstand die Idee zu dieser Veranstaltung, zu der der stv. Kanzler der Universität, gemeinsam mit dem Suchtberater, eingeladen hatte.

Bei der psychosomatischen Fachklinik Münchwies handelt es sich um eine stationäre Einrichtung zur Behandlung von suchtkranken Menschen. Neben dieser Abteilung gibt es noch eine zweite, zur Behandlung psychosomatisch erkrankter Patienten.

Das Ziel der Tagesveranstaltung bestand im Kennenlernen der Fachklinik und ihrem Behandlungsangebot. Im Vordergrund standen die Themen Suchtmittelmissbrach am Arbeitsplatz und der Umgang mit betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Hierbei richtete sich der Fokus speziell auf die besondere Rolle von Vorgesetzten und konkrete Interventionsschritte.

Die Chefärztin der Klinik, Frau Dr. Vogelgesang, begrüßte die Teilnehmer/innen und drei Patienten/innen der Einrichtung, die an diesem Tag die Gruppe begleiteten.

Anschließend, an eine kurze Vorstellungsrunde, informierte der therapeutische Mitarbeiter der Klinik, Herr Wolfgang Bensel, die Gruppe über Hintergründe, Zahlen und Fakten aus der Suchtforschung. Hierbei hob er u.a. hervor, dass nur etwa 1% der behandlungsbedürftig erkrankten Betroffenen in stationären Einrichtungen behandelt werden.

Am Ende des sehr nachdenklich machenden Vortrages, berichteten die teilnehmenden Patienten/innen über ihren Weg in die Suchterkrankung und stellten sich den interessierten Fragen der Gäste. Die lebhafte und von sehr viel Offenheit geprägte Diskussion, wurde durch ein gemeinsames Mittagessen im Speisesaal des Hauses unterbrochen.

Nach der verdienten Pause ging es im zweiten Teil der Veranstaltung u.a. um die konkrete Vorbereitung auf ein mögliches Gespräch mit einer suchtauffälligen Mitarbeiterin bzw. einem Mitarbeiter. An dieser Stelle einige Stichworte:

Hinweise für ein Mitarbeitergespräch:

• gut vorbereitet in ein solches Gespräch gehen
• sich seiner eigenen Haltung bewusst sein
• konsequent und fürsorglich auftreten
• dem Betroffenen gegenüber wertschätzend begegnen
• nicht diagnostizieren
• für ein gutes Setting (Raum, Zeit, Ort) sorgen
• sich und sein Gegenüber ernst nehmen
• nach dem Interventiosprogramm vorgehen
• klare Vereinbarungen treffen.

Zum Abschluss der Veranstaltung begleiteten die Patienten die Gruppe zu einem kurzen Rundgang durch die Fachklinik und beantworteten noch offene Fragen zum Klinikalltag.

Ein sehr informativer und für die Teilnehmer beeindruckender Tag endete und wird sicher seine Spuren hinterlassen.

Peter Behles

Suchtberater