"Körper, Bewegung und Raum – Gender im interkulturellen Kontext"

Workshop Nr. 8 zur Frauen- und genderforschung an der Universität Trier –

Ein interdisziplinärer Schwerpunkt

"Körper, Bewegung und Raum – Gender im interkulturellen Kontext" ist Thema des Workshops Nr. 8 zur Frauen- und Genderforschung, der am Freitag, 04. Februar 2000, von 9.00 (s.t.) bis 17.30 Uhr in Raum A 8 an der Universität Trier stattfindet. Wissenschaftlerinnen der Universitäten Trier und Mainz und die derzeitige Marie-Jahoda-Gastprofessorin für Frauenforschung an der Ruhr-Universität Bochum werden in ihren Vorträgen aus sozial-, kultur- und literaturwissenschaftlicher Sicht einen Blick auf den diessemestrigen Themenschwerpunkt "Körper, Bewegung und Raum - Gender im interkulturellen Kontext" werfen. Die Frage nach den Zusammenhängen und Verwobenheiten von Körper, Bewegung und Raum mit Geschlechterverhältnissen wird ebenso diskutiert wie die Frage nach neuen Perspektiven, die sich aus einer interkulturellen Betrachtungsweise ergeben können. Wie auch schon bei den vorausgegangenen Veranstaltungen steht der fächerübergreifende Austausch ebenso im Vordergrund wie die interdisziplinäre Vernetzung der Forschenden und aller an einer solchen Forschung Interessierten.

 

Seit den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts sind geläufige Bilder, Imaginationen und Symbolisierungen von Körper, Bewegung, Raum, Geschlechterverhältnissen und Kulturalitäten ins Wanken gekommen. Nicht zuletzt durch diskursanalytische Verfahren und Ansätze wird das Selbstverständlich-Scheinende, das Natürliche immer weiter hinterfragt und als Ergebnis sozialer Konstruktionsprozesse beschrieben. So werden Zuordnungen, klare Kategorisierungen aufgebrochen. An den Rissen zeigen sich oftmals bis dahin ausgeblendete, tabuisierte, verleugnete Realitäten. Vorherrschende Symbolisierungen und gängige Repräsentationsformen können somit immer mehr als Ausdruck einer Mächtigkeit verstanden werden, die auf einer dualistischen Denkstruktur eines "Ja-Nein", eines "Richtig-Falsch", eines "Entweder-Oder" beruhen und der Vielfältigkeit und der Pluralität von Körpern, Bewegungen, Räumen, Geschlechterverhältnissen und Kulturalitäten im Wege stehen.

 

Zu diesen Aspekten werden die Referentinnen ihre Vorträge ausrichten und aus ihrer fachspezifischen Sicht Antworten und/oder neue Fragen entwickeln, die auch für andere Disziplinen von forschungsleitendem Interesse sein könnten.

 

Alle Interessierten sind zur Teilnahme an dem Workshop und zur regen Beteiligung an den Diskussionen der einzelnen Inhalte eingeladen.

 

 

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Frauen- und genderforschung an der Universität Trier

Ein interdisziplinärer Schwerpunkt

 

Workshop Nr. 8

"Körper, Bewegung und Raum – Gender im interkulturellen Kontext"

Freitag, 04. Februar 2000, Raum A 8, 9.00 (s.t.) bis 17.30 Uhr

 

9.00 Uhr Begrüßung

Christel Baltes-Löhr, Universität Trier, Ethnologie

9.15 Uhr Geschlechtsspezifische Aspekte der Migrationstendenzen in den 90er Jahren

Mirjana Morokvasic-Müller, Soziologin, Université Paris X,

z.-Zt. Marie-Jahoda-Gastprofessorin für Frauenforschung, Ruhr-Universität Bochum

10.15 Uhr Fremdkörper im republikanischen Staatskörper

Girodet und de Sade

Viktoria Schmidt-Linsenhoff, Universität Trier, Kunstgeschichte

11.15 Uhr Pause

11.30 Uhr Widerstand durch Sprache:

Afroamerikanische Autorinnen im 19. Jahrhundert

Sabina Matter-Seibel, Universität Mainz/Germersheim, Amerikanistik

12.30 Uhr Mittagspause

13.30 Uhr Bericht zu den Forschungsschwerpunkten des Graduiertenkollegs, Universität Trier

"Identität und Differenz. Geschlechterkonstruktion und Interkulturalität (18.-20. Jahrhundert)"

Viktoria Schmidt-Linsenhoff, Sprecherin des Graduiertenkollegs

13.45 Uhr "Werden Männer tatsächlich eher über Nacht berühmt als Frauen?"

Gender Bias bei Berühmtheitsurteilen in us-amerikanischen und deutschen Studien

Melanie Steffens, Claudia Decker, Axel Buchner, Universität Trier, Psychologie

14.45 Uhr Des Künstlers neue Kleider ...:

Henry van de Velde, Maria Sèthe und die Reform der Damenkleidung

Christina Threuter, Universität Trier, Kunstgeschichte

15.45 Uhr Pause

16.00 Uhr "The Dust of Delight": Gender und Orientbild in Charles Dickens´

"The Mystery of Edwin Drood"

Patricia Plummer, Universität Mainz, Anglistik

17.00 Uhr Vorbereitung des 9. Workshops