Preis der Deutschen Studienstiftung für Trierer Diplomarbeit

Für seine Diplomarbeit über die "Lokale Agenda 21" erhielt Lars-Hilmar Steinberg den Preis der Deutschen Studienstiftung. "Zukunftsfähigkeit vor Ort"? Chancen und Hemmnisse von lokalen Agenda 21-Prozessen als Schritte zu einem Ausweg aus der globalen Krise" ist der Titel der Arbeit, die von Prof. Dr. Dr. Bernd Hamm, Zentrum für europäische Studien an der Universität Trier und von Professor Dr. Marc Mormont von der Fondation Universitaire Luxemburgeoise betreut wurde. Die Verleihung des Preises erfolgte am 17. Januar 2000 aus der Hand von Prof. Dr. Jutta Limbach, Präsidentin des Bundesverfassungsgerichtes und Kuratoriumsvorsitzende des Deutschen Studienpreises. Insgesamt vergab die Körber-Stiftung 53 Preise im Wert von über 500.000 DM.

 

Zu seiner Arbeit schreibt Lars-Hilmar Steinberg: In vielen Städten der Welt existieren Projekte, die der Idee einer nachhaltigen Entwicklung, eines "sustainable development" verpflichtet sind. Bürger und Verwaltung wollen damit ihren Beitrag leisten, um die Zerstörung der menschlichen Lebensgrundlagen zu verhindern. Unter dem Begriff "sustainable development" wurden auf der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung (UNCED) 1992 in Rio de Janeiro Lösungsansätze für die global drängendsten Probleme formuliert und im Rahmen der "Agenda 21" als Handlungsprogramm beschlossen. Meine Arbeit widmet sich der Frage nach den Chancen und Hemmnissen von "Lokalen Agenda 21"-Prozessen. Unter welchen Bedingungen entwickeln sie sich? Welcher Handlungsspielraum ist erkennbar? Wie wird er genutzt? Welche Aussagen lassen sich treffen über den Beitrag von "Lokalen Agenda 21"-Prozessen, einen Ausweg aus der globalen Krise zu finden? Um diese Fragen zu beantworten, wurden in der Arbeit "Lokale Agenda 21"-Prozesse in Wiesbaden und Göteborg (Schweden) analysiert. Dabei hat sich herausgestellt, dass die kommunalen Handlungsspielräume zunehmend von sich verschärfenden Zielkonflikten bestimmt werden: Selbstverwaltung versus staatliche Steuerung, Demokratie versus Effizienz, langfristige Aufgaben kurze Amtsperioden, umfangreiche Aufgaben versus knappe Ressourcen, nichtlokale Ursachen für Entwicklungen versus lokal beschränkte Steuerungspotenziale. Handlungsmöglichkeiten bestehen vor allem bei der Bauleitplanung, bei der Gestaltung der kommunalen Infrastrukturen und bei der Wirtschaftsförderung. Als entscheidend für den Erfolg der entwickelten Strategien lassen sich Art und Qualität sozialer Netzwerke identifizieren, in denen private Akteure, Kommunalpolitiker und Verwaltungsangestellte ihre Entscheidungen treffen.