DAAD-Preis Verleihung an der Universität Trier

DAAD-Preis und Universitätspreis für zwei chinesische Studentinnen

Der DAAD-Preis 2007 geht an Wei Zhang, eine Studierende aus der Volksrepublik China, die im achten Semester die Fächer Kunstgeschichte und Geschichte an der Universität Trier studiert. Sie hat im Fachteil Alte Geschichte das Prädikat 1,3 erzielt und die Zwischenprüfung im Fach Geschichte mit der Note "Gut" absolviert. Hier wurde insbesondere die Leistung der chinesischen Studierenden gewürdigt, die lateinische Sprache zu erlernen und lateinische Texte in eine Sprache zu übersetzen, wie das Deutsche, die ihr zunächst ebenso fremd ist. Wei Zhang gilt als eine der besten Studierenden aus dem asiatischen Raum, so einer ihrer Dozenten an der Universität Trier in seiner Empfehlung für diesen Preis.

Wei Zhang hatte ihr Hochschulstudium bereits an der Haidian-Universität in Beijing für die Fachrichtung Innenarchitektur 2000 abgeschlossen, als sie von 2004 bis 2005 an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt mit dem Hauptfach Kunstgeschichte und den Nebenfächern Geschichte, Kultur und Wirtschaftsgeographie ihr Studium in Deutschland begonnen hat. Seit April 2005 studiert sie an der Universität Trier die Fächer Kunstgeschichte und Geschichte. Vorher hat sie als Innenarchitektin in Beijing gearbeitet. Sie spricht chinesisch, deutsch, englisch, italienisch und Latein. Ihr interkulturelles Engagement sieht Wei Zhang insbesondere im Fach Kunstgeschichte. Nach ihrer Auffassung stellt dieses Fach keine reine Fachdisziplin dar, sondern vereinigt Philosophie, Psychologie, Kultur sowie die verschiedenen historischen Subdisziplinen wie Sozialgeschichte, politische Geschichte, Mentalitätsgeschichte und auch Religion. "Meiner Meinung nach bietet unter allen Fächern die Kunstgeschichte in besonderem Maße die Möglichkeit, dass Dasein des Menschen in seiner Ganzheit zu erkennen und zu beschreiben, denn die künstlerischen Schöpfungen sind das Erzeugnis der menschlichen Seele und die Seele eines Menschen ist wiederum von der existenziellen Situation des Menschen in seiner sich wandelnden Umwelt geprägt, sei es seine soziale, politische oder wirtschaftliche Umwelt", schreibt sie in ihrer Begründung für das Studium der Kunstgeschichte in Trier.

Weiterhin engagiert sie sich an einem Austauschprojekt zwischen einem deutschen Gymnasium - dem Hochwald Gymnasium im Saarland - und einem chinesischen Gymnasium in Beijing.

Universitätspreis für Yi-Tzu Lu

Yi-Tzu Lu wurde zunächst für den DAAD-Preis für ausländische Studierende vorgeschlagen. Doch da ihre Promotion bereits länger als drei Monate zum Zeitpunkt der Preisvergabe zurück liegt, konnte sie aus formalen Gründen nicht mehr in Betracht gezogen werden. Ihr akademischer Werdegang und ihr soziales Engagement wird jedoch gewürdigt, indem sie für den Parallelpreis für ausländische Studierende der Universität Trier ausgewählt wurde. Dieser Preis wird in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben. Die Höhe des Zusatzpreises beträgt 500 Euro.

Yi-Tzu Lu hat sich lange Jahre ehrenamtlich im Arbeitskreis "Obdachlosigkeit und soziale Benachteiligung" der Katholischen Hochschulgemeinde Trier sowie durch ihren Einsatz in der "Ökumenischen Beratungsstelle für Flüchtlinge" des Caritasverbandes Trier eingesetzt. Mit beeindruckender Beständigkeit hat Yi-Tzu Lu den Spagat zwischen wissenschaftlicher Qualifizierung in einer Fremdsprache und der personenbezogenen Arbeit mit Menschen geschafft, die sich an den Rand unserer Gesellschaft gedrängt sehen. Das sollte unbedingt Anerkennung und Würdigung erfahren. Mit diesem Preis wird die Möglichkeit geschaffen, diese Leistung öffentlich zu machen. Yi-Tzu Lu ist eine würdige Preisträgerin. Sie hat ihr gesamtes Studium einschließlich ihrer Promotion unter außergewöhnlichen Bedingungen absolviert. Auch angesichts erheblicher Studien- und Prüfungsanforderungen wahrte sie kontinuierlich ihr soziales, ihr interkulturelles Engagement. Die Thematik ihrer Dissertation "Das Verstehen des anderen" vermochte Yi-Tzu Lu damit letztlich aus der theoretischen Betrachtung in die praktische Anwendung einzubringen.