Zwei Essay-Preise für Oliver Ruf, Doktorand an der Universität Trier

Der 29-jährige Literaturwissenschaftler wird in diesem Jahr bei zwei Wettbewerben für seine essayistischen Arbeiten ausgezeichnet

 

Essayschreiben ist kritisches wissenschaftliches Schreiben in einem präzisen etwa acht bis zehn Seiten langen Text. Oliver Ruf, Promotionsstipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung und Doktorand an der Universität Trier, ist im Jahr 2007 in zwei Essay-Wettbewerben als Sieger hervorgegangen.

Als Promotionsstipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung nahm hat Oliver Ruf 2007 am Wettbewerb „Geist (d)er Stunde“ der deutschen Begabtenförderwerke im Jahr der Geisteswissenschaften teil, die diesen im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ausgeschrieben hatten und der sich an die Stipendiatinnen und Stipendiaten aller Förderwerke richtete. Gefragt war die kritische Reflexion gegenwärtiger Tendenzen, die das intellektuelle und kulturelle Klima ebenso zum Gegenstand haben konnte wie politische oder wirtschaftliche Entwicklungen. Eine unabhängige, interdisziplinär zusammengesetzte Jury bewertete insgesamt 108 Einsendungen. Oliver Ruf wurde für seinen Beitrag „Der Geist ist fruchtbar noch. Herr Schiller, was heißt und zu welchem Ende studiert man ‚Geisteswissenschaft’? Ein mögliches Gespräch aus aktuellem Anlass“ mit dem dritten Platz ausgezeichnet; in der Begründung der Jury heißt es: „Die historische Vorlesung Schillers in Jena – durchaus kritisch beleuchtet – dient dem Verfasser als Matrize für gegenwärtige Fragen über den Zustand der Geisteswissenschaften an Deutschlands Universitäten. Schillers Äußerungen werden aktualisiert – aber nicht ohne ironischen Unterton. Das geschieht mit viel Witz und in geschliffener Sprache; sachliche Information wird mit zugespitzten Bemerkungen verbunden.“ Der Preis wurde ihm bei der festlichen Abschlussveranstaltung des Wissenschaftsjahrs 2007 in Anwesenheit des Präsidenten der Universität Trier, Prof. Dr. Peter Schwenkmezger, von Bundesministerin Dr. Annette Schavan und Dr. Claudia Lücking-Michel, Generalsekretärin des Cusanuswerkes, überreicht. Sein Essay wird demnächst in der ZEIT oder in ZEIT campus erscheinen.Außerdem hat sich Oliver Ruf am diesjährigen Essaywettbewerb „Unter dreißig“ des MERKUR – Zeitschrift für europäisches Denken beteiligt. Jeder, der zum Zeitpunkt der Ausschreibung noch keine dreißig Jahre alt war, konnte Essays in den Kategorien „Meine Musik“, „Mein Künstler“ und „Mein Schauspieler“ einsenden. Oliver Ruf entschied sich für letztgenanntes Thema und wurde jetzt für seinen Essay mit dem Titel „Mein Tinnitus“ mit dem ersten Preis geehrt; der Text wird im Februarheft des MERKUR veröffentlicht.Zur VitaOliver Ruf wurde 1978 in Saarbrücken geboren und studierte nach Abitur und Zivildienst Germanistik und Politikwissenschaften in Trier. Während seines Studiums war er als Mitarbeiter in einem editionsphilologischen Briefprojekt sowie als Tutor für Internationale Beziehungen und die Praxis wissenschaftlichen Schreibens tätig. 2004 schloss er sein Studium als Magister Artium ab und ist seit 2005 Doktorand im Fach Neuere deutsche Literaturwissenschaft. Seine Promotion wird im Rahmen einer „cotutelle de thèse“ zwischen den Universitäten Trier und Luxemburg durchgeführt; in seiner Dissertation beschäftigt er sich mit dem publizistischen Werk Hugo Balls und wird dabei von Prof. Dr. Gerhard Schaub, Prof. Dr. Franziska Schößler und Prof. Dr. Georg Mein betreut.Nach redaktionellen Tätigkeiten und Hospitationen veröffentlicht er seit 2002 regelmäßig literaturkritische und essayistische Arbeiten in den deutschsprachigen Feuilletons. Außerdem ist er als Moderator und Organisator kultureller Veranstaltungen tätig und nimmt Lehraufträge für Neuere deutsche Literaturwissenschaft wahr. Als Literaturwissenschaftler beschäftigt er sich mit der deutschsprachigen Literatur des 18. bis 21. Jahrhunderts, mit Schwerpunkten auf sowohl kanonischen Autoren (von Goethe und Schiller über Büchner und Döblin bis hin zu Dürrenmatt), abseitigen Schreibweisen (Dada, Lautpoesie, spielerische Literatur) als auch Poetologie, Literaturtheorie und insbesondere Gegenwartsliteratur. An der Universität Trier hat er Ende November 2007 die interdisziplinäre Tagung „verausgaben. Sprechen vom/im Überfluss“ mitorganisiert und Anfang Dezember eine Tagungssektion bei der internationalen Konferenz „Knowledge, Creativity and Transformations of Societies“ in Wien eigenverantwortlich geleitet.

Kontakt:
Oliver Ruf
Denglerstr. 21
53173 Bonn
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