Conférence und Film

Medienwissenschaft der Uni: Wiederaufführung des Heimatfilms "Moselfahrt aus Liebeskummer" in Trierer Filmpalast – Anwesend: Hauptdarstellerin Lisbet Müller

Das Fach Medienwissenschaft der Universität Trier präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Broadway Filmpalast und mit freundlicher Unterstützung des Freundeskreises der Trierer Universität: Den einzigen in Trier gedrehten kommerziellen Spielfilm "Moselfahrt aus Liebeskummer" (1953) am Mittwoch, den 31. Mai, 19.30 Uhr, am Donnerstag, 01. Juni, 16.30 Uhr, Broadway Filmpalast, Trier, Paulinstraße. Die Hauptdarstellerin des Films, Lisabet Müller, lebt heute in der Schweiz. Sie kommt eigens nach Trier, um vor Beginn der Filmvorführung von den Dreharbeiten zu erzählen. "Moselfahrt aus Liebeskummer" erlebte seine Uraufführung am 12. November 1953 im Trierer Kino "Neues Theater" (Simeonstraße, heute Karstadt) und ist heute nur sehr selten zu sehen – eine schöne Gelegenheit, sich an das alte Trier zu erinnern oder es neu kennen zu lernen.

 

"Moselfahrt aus Liebeskummer", 1953 von dem namhaften Filmregisseur Kurt Hoffmann in Trier, Bernkastel-Kues, auf Schloss Lieser und entlang der Mosel realisiert, steht in der Tradition des deutschen Heimatfilms. Die junge Witwe Angela Schäfer (Lisabet Müller) unternimmt eine Moselreise, um ihrem kleinen Sohn Kaspar (Oliver Grimm) die Orte zu zeigen, an denen sie einst mit seinem Vater glücklich war. In Trier trifft sie den Kunsthistoriker Thomas Arend (Will Quadflieg), der seinerseits an die Mosel gereist ist, um eine Liebesenttäuschung zu vergessen. Von der zurückhaltenden schönen Angela fühlt er sich sofort angezogen, und auch Angela ist von dem eleganten und höflichen Kunsthistoriker angetan, doch braucht es Zeit, bis beide die Distanz, die Trauer und Liebeskummer zwischen sie gelegt haben, überwinden können. Die gemeinsame liebevolle Zuneigung für Angelas kleinen Sohn spielt dabei eine große Rolle...

 

"Moselfahrt aus Liebeskummer" ist ein leises Melodram, dem es gelingt, in romantischen schwarz/weiß-Bildern eine Liebesgeschichte zu erzählen, die in den fünfziger Jahren sein Publikum zu rühren verstand. Ein heutiges Publikum wird sich eher für die stimmungsvollen Bilder interessieren, die längst vergangene Ansichten von Trier und der Mosel zeigen. Die Aufnahmen aus dem Inneren des Doms oder der Blick von der Porta Nigra über die noch nicht verkehrsberuhigte Simeonstraße auf St. Gangolf hin zeigen die Stadt in einem Zustand, an den sich heute nur noch die Älteren erinnern können. Auch das Tal der Mosel, dessen Ufer 1953 noch nicht begradigt waren, ist in dem Film noch in seiner ursprünglichen Form zu sehen. Die Kamera taucht gerade diese Aufnahmen in ein wunderbares Licht, welches den Bildern eine mediterrane Leichtigkeit verleiht.

 

Neben Lisabet Müller, Will Quadflieg und Oliver Grimm treten in weiteren Rollen Albert Florath und Bum Krüger auf, die zumindest einem älteren Filmpublikum gewiss unvergesslich sind. Auch der Trierer Theaterschauspieler Günter Reim hatte damals eine kleine Rolle: Er spielte einen Lehrer, der seinen Schülern die Zeugnisse von Triers römischer Vergangenheit näher bringt.