Philosophische Lebenskunst

Ein Lesebuch mit Texten von Platon bis Hans Jonas – herausgegeben von Josef M. Werle

Wie kann, soll, muss oder will ich mein Leben führen? – Eine Frage, die sich so mancher beim Nachsinnen über das Leben stellt. Dass keiner mit diesem Nachdenken alleine steht, beweisen Traktate und Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Der Trierer Philosoph, Privatdozent Dr. Josef M. Werle, hat ein Lesebuch mit dem Titel "Klassiker der philosophischen Lebenskunst – Von der Antike bis zur Gegenwart" im Goldmann-Verlag herausgegeben.

 

Das Lesebuch richtet sich nicht an den professionellen Philosophiehistoriker, sondern an Leser, die sich vor dem Hintergrund eines zunehmenden Interesses an der Philosophie als Lebenskunst über diese Art des Nachdenkens kundig machen wollen.

 

Es präsentiert Texte, die durch ihre Wirkungsgeschichte zu den Klassikern der philosophischen Lebenskunst gehören, die aber insbesondere dadurch als Klassiker in einem eminenten Sinne ausgezeichnet sind, dass sie den heutigen Leser noch unmittelbar ansprechen.

 

Vertreten sind: Platon, Epikur, Kohelet, Cicero, Seneca, Epiktet, Marc Aurel, Boethius, Erasmus von Rotterdam, Machiavelli, Guicciardini, Montaigne, F. Bacon, Gracián, La Rochefoucauld, Pascal, Montesquieu, Claudius, Chamfort, Lichtenberg, Knigge, Schopenhauer, Emerson, Nietzsche, Adorno und Hans Jonas.

 

Ein ausführliches Nachwort informiert über die Entwicklung der Philosophie als Lebenskunst und gibt Hinweise zu den Autoren und den Texten. Ein Stichwort- und Argumentationsregister erlaubt es, gezielt Fragestellungen durch das Spektrum der Texte zu verfolgen.

 

Der Band ist nicht konzipiert als beliebige Sammlung von Sentenzen für jeden Tag und jede Lebenslage. Vielmehr soll der Leser die verschiedenen Positionen mit ihren Vorannahmen und Konsequenzen kennenlernen, um sich selbst ein Urteil über ihre Tragfähigkeit bilden zu können – er soll in einen Dialog mit den Texten (und dadurch mit sich selbst) eintreten und so die Gelegenheit erhalten, sein eigenes, oft unartikuliertes Selbstverständnis zu reflektieren. Diese Texte sollen also Perspektiven eröffnen für eine nachdenklich-fundierte und heiter-gelassene eigene intellektuelle Orientierung – im Gespräch mit den "Klassikern" und jenseits der schnell wechselnden Moden der "Psychohygiene".

 

 

 

Josef M. Werle, Klassiker der philosophischen Lebenskunst – Von der Antike bis zur Gegenwart, München, Goldmann, 2000, 656 Seiten, 24,90 DM.