Muss es immer Arme geben?

Universität Trier, Theologische Fakultät und Katholische Akademie laden ein: Tagung über Armut, soziale Frage und die christlichen Kirchen im 19. Jahrhundert 29. Februar bis 1. März 2008 im Robert-Schuman-Haus (Kath. Akademie Trier)

Jährlich zeigen die Zahlen im offiziellen Armutsbericht, dass Arme auch in unserem Land leben, manchmal versteckt und manchmal unübersehbar. Das Problem Armut und die Diskussion um Arme haben lange historische Wurzeln: Caritas und Diakonie können auf eine Tätigkeit von über 100 Jahren zurückblicken. Wer die Schreckensbilder der Gegenwart und die Hintergründe der Diskussionen wirklich verstehen will, der muss den Blick in die Vergangenheit richten. Das machen am 29. Februar und 1. März 2008 deutsche und österreichische Historiker, Literaturwissenschaftler, Ethnologen und Theologen im Rahmen einer Tagung des Trierer Sonderforschungsbereichs „Fremdheit und Armut“.

Organisiert vom Forschungsprojekt „Armenfürsorge und katholische Identität“ diskutieren sie über das Bild von Armen und Armut in den Kirchen des 19. Jahrhunderts und über die Wege einer eigenständigen konfessionellen Armenfürsorge.

Die Diskussionen wiederholen sich: Hilft die Unterstützung durch Staat, Kirchen und private Initiativen wirklich oder schadet sie nicht mehr? Kommt die Hilfe überhaupt den Richtigen zugute oder nutzen "Schmarotzer" die Hilfsbereitschaft der Mitmenschen nur aus? Müssten die vielen Arbeitslosen oder Sozialhilfeempfänger nicht einfach zur Arbeit angehalten werden? Kirchen und Wohlfahrtsverbände halten dagegen und führen verwahrloste Kinder, Obdachslose und engagierte Langzeitarbeitslose ins Feld, die durch die Maschen des sozialen Netzes zu fallen drohen. Caritas und Diakonie zählen zu den großen Arbeitgebern.

Die Veranstalter, Prof. Dr. Bernhard Schneider, Leiter des Forschungsprojektes, und Dr. Hans-Gerd Wirtz, Referent für Theologie an der Katholischen Akademie Trier laden Interessierte herzlich ein. Die Tagung beginnt am Freitag, den 29. Februar, um 14.30 Uhr. Speziell an ein breiteres Publikum wendet sich der Abendvortrag der Berliner Literaturwissenschaftlerin Dr. Elke Brüns über „Verschleierte Armut in der deutschen Literatur am Beispiel Wilhelm Hauffs“ (20:00 Uhr). Tagungsort für alle Veranstaltungen ist das Robert-Schuman-Haus (Katholische Akademie Trier). Ein Tagungsband ist in Vorbereitung.

Detailliertes Tagungsprogramm: www.sfb600.uni-trier.de.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Bernhard Schneider                                           Dr. Gisela Minn   
Katholische Fakultät Trier                                                Universität Trier
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