Ausstellung „Migration“ in der Universitätsbibliothek Trier

„Migration“ ist ein brandaktuelles Thema, das immer wieder für Diskussionsstoff sorgt. Doch wer dabei nur an Fragen der Einwanderung in EU-Länder denkt, vergisst leicht, dass viele Jahrhunderte lang auch Bewohner Westeuropas zu Migranten wurden. Wie sich dieses Phänomen in der Geschichte der Großregion um Luxemburg darstellt, beleuchtet die Ausstellung „Migration“, die die Universitätsbibliothek Trier vom 22. April bis zum 15. Juni 2008 zeigt.

Die Ausstellung in der Universitätsbibliothek Trier wird eröffnet am Montag, dem 21. April 2008 um 18.15 Uhr, die Einführung hält Christiane Steinmetzer, Direktorin des Service des Sites et Monuments Nationaux (Ort: Bibliothekszentrale, Universitätsring 15, 54296 Trier).

Die Ausstellung dokumentiert die Suche von Menschen aus der Großregion nach einer neuen Heimat:

Schon im 12. und 13. Jahrhundert wanderten Menschen aus der Region Richtung Osten nach Siebenbürgen aus; im 18. Jahrhundert zogen Aussiedler in das Temeswarer Banat, das heute überwiegend zu Rumänien gehört.

Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, war im 19. Jahrhundert Ziel zahlreicher Auswanderer. Billiges Land, größere politische Freiheit und die Hoffnung auf wirtschaftlichen Erfolg waren Verlockung für Hunderttausende. Die heute noch bestehenden Spuren und wiederauflebenden Verbindungen führen zu einer neuen Betrachtung gemeinsamer Wurzeln.

Mit der Industrialisierung und den tiefgreifenden Veränderungen in der Landwirtschaft setzten im 19. Jahrhundert auch innerhalb der Großregion Wanderungsbewegungen zwischen Stadt und Land ein, die bis heute andauern. 

Die Ausstellung wurde im Rahmen von „Luxemburg und Großregion, Kulturhauptstadt Europas 2007“ vom Luxemburger Amt für Denkmalpflege konzipiert und stellt eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mehrerer Institutionen dar: des Service des Sites et Monuments Nationaux (L), des Kreismuseums Bitburg-Prüm (D) und der Association internationale Ruralité – Environnement – Développement (B).

Die Ausstellung erzählt nicht nur von Wanderungen, sondern sie wandert selbst: Seit März 2007 wurde sie bereits im Kreismuseum Bitburg-Prüm, an fünf Orten in Luxemburg sowie in Arlon (Belgien) gezeigt. Nach ihrer Station in Trier ist sie erneut vom 25. Juni bis zum 13. Juli 2008 in Differdange (Luxemburg) zu sehen.