Gastvortrag im Rahmen des Mathematischen Kolloquiums: "Vom mathematischen Wissen im alten Orient zu Euklids Geometrie"

Mathematik ist eine der klassischen, alten Wissenschaften mit Wurzeln in der Antike und enthält gleichzeitig philosophische und philologische Varianten: Diesen Aspekt wird der nächste Gastvortrag im Rahmen des Mathematischen Kolloquiums von Prof. Dr. Jochen Waschkies (Kiel) aufgreifen. Er spricht zum Thema "Vom mathematischen Wissen im alten Orient zu Euklids Geometrie" am Donnerstag, 19. Juni 2008, um 16 Uhr c.t., in Hörsaal 9.

Keilschrift-Texte zeigen, dass in den altorientalischen Schreiberschulen seit dem 2. Jahrtausend vor Christus Einsichten in komplexe mathematische Sachverhalte exemplarisch begründet und vermittelt wurden. Als dieses Wissen im 5. Jahrhundert vor Christus zu den Griechen gelangte, wurde es wie unter anderem der sogenannte Satz des Pythagoras in allgemeinen Sätzen fixiert. Das Bemühen, diese logisch aus einfacheren Prämissen zu deduzieren, führte danach zur Ausarbeitung von hierarchisch strukturierten Satzsystemen.