Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Michael Veith: Artenschutz trotz Klimawandel?

Wie geht es weiter mit dem Artenschutz? Die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere heimische Flora und Fauna sind heute bereits vielerorts sichtbar. Das Verhalten von Arten ändert sich, und ihre Verbreitungsgebiete verschieben sich. "Artenschutz trotz Klimawandel?" lautet das Thema eines Vortrags von Prof. Dr. Michael Veith an der Universität Trier am Mittwoch, 2. Juli 2008, um 18:00 Uhr, im Hörsaal 13 (Campus II)

Die Europäische Union hat mit ihrer Fauna-Flora-Habitatrichtlinie (FFH-Richtlinie) ein Instrumentarium geschaffen, das bedrohte Lebensräume und Arten langfristig bewahren soll. Hierzu wurde in den zurückliegenden Jahren ein kohärentes europäisches Schutzgebietssystem (Natura 2000) ausgewiesen, das den Erhaltungszustand der dort vorkommenden Arten bewahren oder gar verbessern soll.
Demgegenüber sind die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere heimische Flora und Fauna heute bereits vielerorts sichtbar. Das Verhalten von Arten ändert sich, und ihre Verbreitungsgebiete verschieben sich. Solche Prozesse sind normal, aber durch den Klimawandel beschleunigen sie sich. Angesichts dieses dramatischen Wandels in unserer Kulturlandschaft drängt sich jedoch die Frage auf, ob das auf statischen Grenzen basierende FFH-Schutzgebietssystem der zunehmenden Dynamik der natürlichen Prozesse gerecht wird, oder ob wir nach anderen Handlungsoptionen suchen müssen.