Auf den Lehrer kommt es an

Geeignete Lehrer/innen gewinnen, (aus-) bilden und fördern

"Auf den Lehrer kommt es an" - zu dieser Schlussfolgerung kamen 2004 die Autor/innen des Berichts „Teachers Matter: Attracting, Developing and Retaining Effective Teachers“ im Auftrag der OECD. Am 16. und 17. Februar 2009 findet an der Universität Trier die Tagung"Auf den Lehrer kommt es an - Geeignete Lehrer/innen gewinnen, (aus-) bilden und fördern" statt.

Veranstalter sind das Zentrum für Lehrerbildung der Universität Trier, der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft sowie das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg. Gefördert wird die Tagung zudem durch die ZEIT-Stiftung und die Nikolaus Koch Stiftung.
Obwohl der OECD--Bericht international hinsichtlich seiner Implikationen und angemessener Politikantworten diskutiert wurde, steht dieser Prozess in Deutschland immer noch aus, es gibt offiziell weder weitere Studien noch ein bundesländerübergreifendes Konzept.

Hier soll die Tagung mit folgenden Zielen anknüpfen:

(1) Forschungsbefunde und bereits bewährte Verfahren und Konzepte vorstellen,
(2) länder- und phasenübergreifend Standards zur Gewinnung, Auswahl und Förderung geeigneter Lehrkräfte diskutieren und damit
(3) einen konstruktiven Austausch zwischen Forschergruppen, Institutionen der Lehrerbildung und den Politikverantwortlichen ermöglichen und fördern.

Herzlich eingeladen zu dieser Tagung sind Wissenschaftler/innen sowie in der Lehrerbildung Tätige und die interessierten Stakeholdergruppen beziehungsweise Politikverantwortlichen in Universitäten, Schulbehörden und Ministerien.
Damit schließt die Tagung nicht nur an den OECD-Bericht an, sie liefert auch Antworten auf bildungs- und schulpolitisch drängende Fragen. Bereits seit längerem weisen Befunde aus  Längsschnittstudien im deutschsprachigen Raum darauf hin, dass sich vermehrt Personen in der Lehrerausbildung befinden, die sowohl Risikomuster mit Burnout-ähnlichen Symptomen als auch ungünstige personale Merkmale wie gering ausgeprägte Kommunikationsbereitschaft oder Neurotizismus zeigen. Zudem belegen Studien, dass ein zu hoher Prozentsatz der Lehramtsstudierenden eine kaum tragfähige Berufswahlmotivation mitbringt. Dies sind Handicaps in Basisvoraussetzungen für den Lehrerberuf, die durch die Ausbildung kaum noch überwunden werden können.
Es ist deshalb dringend notwendig, bereits vor dem Studium, im Studium und im Berufseinstieg besondere persönliche Problemlagen bewusst zu machen, die Motivation und gegebenenfalls die Berufswahl kritisch zu hinterfragen. Weiterhin sollen frühzeitig Interventionsstrategien entwickelt werden, die zum Erhalt der eigenen Ressourcen und somit zur langfristigen Gesunderhaltung im Lehrerberuf beitragen.
Dabei stellen sich z.B. folgende Fragen:

 Welches sollten die Kriterien einer berufsbezogenen (Selbst-) Selektion sein?

 Wie können "die besten Köpfe" für die Schule gewonnen werden?

 Was bedeutet "die besten Köpfe" in diesem Zusammenhang, welche Kompetenzen und welche Persönlichkeitsmerkmale sind damit gemeint?

 Wie kann die Ausbildung die Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung durch Beratung und Training unterstützen?

 Kann ein selektiver Zugang zum Lehramtsstudium allein durch die Verknappung der Ausbildungsressourcen das Image des Berufes aufwerten?

Wer Lehrer/in wird, legt sich in der Regel zumeist langfristig fest. Deswegen sollte die Berufseignung sowohl für angehende Lehrer/innen als auch für Bildungsverantwortliche in einstellenden Behörden ein zentrales Thema sein - auch im Hinblick eines ökonomischen und verantwortungsvollen Einsatzes von (Aus-) Bildungsressourcen.
Im evidenzbasierten Diskurs soll es hierbei insbesondere um die Balance und den Konsens aus inhaltlich-sinnvollen und politisch-machbaren Optionen gehen. Denn die derzeitigen Entwicklungen bieten die Chance zur kritischen Überprüfung der Einstellungs-, Zulassungs- und Förderungspraxis. Dazu gehören etwa Generationswechsel in den Lehrerkollegien, groß angelegte Quer- und Seiteneinstiegsprogramme als Antwort auf den zunehmendem Lehrermangel sowie der starke Zulauf in die Lehramtsstudiengänge.
Diesem erhöhten quantitativen Bedarf auf der einen Seite stehen die genannten Befunde zur Berufseignung und -zufriedenheit gegenüber, die eine qualitätsorientierte Rekrutierung für diesen gesellschaftlich so bedeutsamen Beruf zwingend notwendig erscheinen lassen.
In den letzten Jahren wurden Verfahren entwickelt und erprobt, die an unterschiedlichen Zeitpunkten der Professionalisierung ansetzen. Im Rahmen der Tagung findet hierzu ein "Marktplatz" statt, der Informations- und Kommunikationsplattform über Konzepte und Instrumente zur Gewinnung, Beratung, Ausbildung und Förderung geeigneter Lehrer/innen aus allen Phasen der Lehrerbildung im deutschsprachigen Raum sein soll.
Eine Anmeldung für den "Marktplatz" ist notwendig und bis zum 14. Januar 2009 möglich. Ansprechperson dazu ist Dr. Birgit Nieskens unter: Tel. 0049-4131-677-1657; E-Mail: <link>nieskens@uni.leuphana.de

Informationen und Anmeldung zur Tagung unter: <link http: www.lehrereignung-trier.de>www.lehrereignung-trier.de
Anmeldungen zur Tagung sind vom 15.12.08 bis zum 25.01.2009 erbeten.

Ansprechpartnerinnen:
Birgit Weyand
Universität Trier
Zentrum für Lehrerbildung (ZfL), Geschäftsführung
Tel.: 0049-651-201-2229  bzw. 0049-651-201-2901
E-Mail: <link>weyandb@uni-trier.de
<link http: www.zfl.uni-trier.de>www.zfl.uni-trier.de

Dr. Monika Justus
Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg
Leiterin der Abteilung Ausbildung
Tel.: 0049-40-42801-2354
E-Mail: <link>monika.justus@li-hamburg.de