Erstmals wird es in Trier ein Literaturgespräch zu aktueller amerikanischer Literatur geben: Das Trierer Centrum für Amerikastudien an der Universität Trier und die Trierer Stadtbibliothek an der Weberbach sowie die Stadtbibliothek im Palais Walderdorff organisieren diese Veranstaltung gemeinsam. Start ist am 6. Februar 2009 im Lesesaal der Stadtbibliothek Trier (Weberbach 25), um 19:00 Uhr. Hubert Spiegel (FAZ), einer der führenden Literaturkritiker Deutschlands, stellt drei Romane vor, die er als zentrale Romane des Jahres 2008 ausgewählt hat.
Zusammen mit Hubert Spiegel führen das Literaturgespräch Prof. Michael Embach, Leiter der Stadtbibliothek Trier, Dr. Martin Genetsch, Lehrer am Auguste-Viktoria-Gymnasium und Prof. Gerd Hurm, Leiter des Zentrums für Amerikastudien an der Universität. Für das Publikum besteht die Möglichkeit, sich in Fragerunden direkt am Gespräch und damit an der Debatte über amerikanische Literatur zu beteiligen.
Die Besprechung herausragender amerikanischer Romane ist als ein spannendes Angebot an Schülerinnen und Schüler, an Studierende und an die allgemeine Öffentlichkeit gedacht, sich direkt in die Diskussion über die behandelten Themen einzubringen (Publikumsbeteiligung im Vorfeld und während der Veranstaltung).
Vorgestellt werden die Romane Ein gerader Rauch von Denis Johnson, Kein Land für alte Männer von Cormac McCarthy und Reue von Susan Choi. Wie treffend diese Auswahl ist, zeigt sich unter anderem auch dadurch, dass Denis Johnsons vielschichtiger Antikriegsroman Ein Gerader Rauch im Dezember 2008 von Deutschlands Literaturkritikern in der SWR Bestenliste auf Platz 1 aller Neuveröffentlichungen gewählt wurde.
Amerikanische Literatur – nein, danke?
Für Aufruhr sorgte der schwedische Sekretär des Nobelpreiskomitees Horace Engdahl, als er im Herbst kurz vor der Vergabe des Literaturnobelpreises strategisch geschickt, jedoch diplomatisch höchst ungeschickt verkündete, amerikanische Literaten seien per se nicht nobelpreiswürdig. Zu eng, zu dumm, zu oberflächlich: so das Urteil des Sekretärs. Die Reaktionen auf die Provokation ließen nicht lange auf sich warten. Die Feuilletons griffen die Äußerungen auf und machten Engdahl selbst als wenig nobelpreiswürdig aus. So auch Hubert Spiegel, Leiter der Literaturredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Er antwortete auf den plumpen Anti-Amerikanismus aus Schweden mit dem besten Gegenargument: mit der Aufzählung überragender zeitgenössischer amerikanischer Texte. Inzwischen hat Engdahl angekündigt, von seinem Amt am 1. Juni 2009 zurückzutreten.
Ziele der neuen Veranstaltungsreihe
Das Literaturgespräch soll als Gemeinschaftsveranstaltung der Stadtbibliothek Trier und des Zentrums für Amerikastudien der Universität Trier ab 2009 einmal jährlich im Februar stattfinden. Damit besteht die Gelegenheit, in der Rückschau die besten Neuveröffentlichungen des
(Vor-) Jahres zu besprechen. Die Gesprächsrunde, zusammengesetzt aus Vertretern der Literaturkritik, der Literaturwissenschaft und der Amerikastudien, soll anhand der Besprechung aktueller Fragestellungen in den Romanen ein besseres Verständnis der US-amerikanischen Gesellschaft und Kultur fördern. Da US-amerikanische Grundannahmen und Haltungen unseren Alltag über die Medien direkt und indirekt beeinflussen, ist es wichtig, über grundlegende Unterschiede zu deutschen und europäischen Vorannahmen und Werten besser informiert zu sein, egal ob der Einfluss der USA abgelehnt oder begrüßt wird.
Geisteswissenschaften sind Vermittlungswissenschaften. Im Austausch der Herangehensweise aus Journalismus und Wissenschaft, Schule und Hochschule sollen herausragende literarische Werke so besprochen werden, dass einem breiteren Publikum der Sinn und Wert der Beschäftigung mit guten Büchern gewinnbringend dargelegt wird.
Die Veranstaltung mit Hubert Spiegel zu den besten amerikanischen Romanen 2008 findet statt am 6. Februar 2009 um 19.00 Uhr im Lesesaal der Stadtbibliothek, Weberbach 25. Mehr Informationen zur Veranstaltung und zu den Romanen finden Sie in den nächsten Tagen auf den Webseiten des Trier Center for American Studies (TCAS) der Universität Trier (<link http: www.tcas.uni-trier.de>www.tcas.uni-trier.de – Rubrik: Öffentliche Veranstaltungen).
Unter <link>usa.romane2008@googlemail.com können Karten für die Veranstaltung vorbestellt werden. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen über die Autoren stehen auf den Seiten der Pressestelle unter: <link http: www.pressestelle.uni-trier.de>www.pressestelle.uni-trier.de
