Eine außergewöhnliche Dichterin, die mit nur 18 Jahren im Konzentrationslager starb, ist am kommenden Samstag in der Bibliothek zu entdecken. Der Schauspieler und Rezitator Manuel Klein (z.Zt. Landestheater Linz) trägt Gedichte von Selma Meerbaum-Eisinger vor, die Rezitation wird untermalt von der in Köln und in der Eifel lebenden Musikerin Anne Kaftan am Sopransaxophon und der Baßklarinette. Der Abend findet anlässlich der Ausstellung „Marianne Elikan: Die letzte KZ-Überlebende aus dem Regierungsbezirk Trier“ (2. März – 23. April 2009) statt.

Die deutschprachige jüdische Dichterin Selma Meerbaum-Eisinger wurde 1924 in Czernowitz/Bukowina geboren .Als Cousine von Paul Celan las sie früh Autoren wie Heinrich Heine, Rainer Maria Rilke, Klabund, Paul Verlaine und Rabindranath Tagore. 1939 begann sie eigene Gedichte zu schreiben und aus dem Französischen, Rumänischen und Jiddischen zu übersetzen. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in das 1940 von Rumänien an die Sowjetunion abgetretene Czernowitz im Juli 1941 wurde die Familie Eisinger gezwungen, im Ghetto der Stadt zu leben. 1942 wurde ihre Familie in das Arbeitslager Michailowka in Transnistria (Ukraine) deportiert, wo Selma Meerbaum-Eisinger achtzehnjährig an Flecktyphus starb. Sie hinterließ 57 Gedichte von außerordentlicher Qualität und Intensität, die 1980 erstmals veröffentlicht wurden.

Zeit: 21. März um 19 Uhr c.t.

Ort: Bibliothekszentrale Erdgeschoss, Zeitungsleseraum

Eintritt: 5,00 €, Studierende 3,00 €

Kontakt: 0651-201-2496, bibliothek@uni-trier.de