Mit der Berufung von Prof. Dr. Mark Zöller im Fach Rechtswissenschaft, Fachbereich V, wurde das neue Institut für Deutsches und Europäisches Strafprozessrecht und Polizeirecht (ISP) eingerichtet. Der erste Vortrag im Rahmen einer Vortragsreihe des Instituts findet statt am Donnerstag, 23. April 2009, 18 Uhr s.t., Hörsaal A 9/10. Dr. Michaela Lomb hält diesen Gastvortrag im Rahmen des Praxis-Seminars von Prof. Zöller zu den aktuellen Problemen des Europäischen Straf-, Strafprozess- und Polizeirechts. Die Referentin spricht zum Thema die „Gerichtsbarkeit des Heiligen Stuhls am Beispiel der Rota Romana“.

Zur Thematik
Die Rota Romana mit Sitz in Rom, über die in der Öffentlichkeit nur wenige Informationen verfügbar sind, ist der ordentliche Appelationsgerichtshof und nach der Apostolischen Signatur das zweithöchste Gericht der römisch-katholischen Weltkirche. Sie übt für den Papst die ordentliche Gerichtsbarkeit aus. Ihre Zuständigkeit erstreckt sich von Streitsachen der Bischöfe oder der Leiter der Ordensinstitute bis hin zu Berufungen über Ehenichtigkeitsverfahren. Gegenstand des Vortrags ist eine kurze Genese der Rota Romana, eine Darstellung ihrer Kompetenzen sowie der Aufbau einzelner Verfahrenstypen. Dabei werden auch die Apostolische Signatur und die Heilige Poenitentierie (Strafgerichtshof) in den Blick genommen.

Zur Referentin
Dr. Michaela Lomb, die derzeit als Anwältin in erster und zweiter Instanz an Offizialaten im In- und Ausland praktiziert, studierte katholische Theologie an den Universitäten Eichstätt und Rom. Es folgten ein Lizenziat im kanonischen Recht sowie das Studium der Rota Romana und des Verwaltungsrechts der Vatikanbehörden in Rom. Dr. Michaela Lomb promovierte im kanonischen Recht und legte ein Staatsexamen in Altphilologie und katholischer Theologie ab. Neben ihrem anwaltlichen Engagement ist sie derzeit zudem als Gymnasiallehrerin sowie in der Kommission des gemeinsamen Projekts „Menschenwürde“ der Robert-Bosch-Stiftung und der Universität Heidelberg tätig.