Uni im Palais: Eine öffentliche Vortragsreihe der Universität Trier

Bildschirmerlebnisse aus drei Jahrhunderten

"LICHT - Blicke, Bilder, Spiele" - die öffentliche Vortragsreihe, die gleichzeitig unter dem Titel "Uni im Palais" präsentiert wird, findet am Mittwoch, 15. November 2000 um 19.30 Uhr mit Ludwig Vogl-Bienek ihre Fortsetzung. Zum Thema "Phantastische Wirklichkeit – Bildschirmerlebnisse aus drei Jahrhunderten" spricht Ludwig Vogl-Bienek. Er gehört seit 15 Jahren zu einem kleinen aber illustren Kreis europäischer Projektionskünstler und Medienhistoriker, die sich den Quellen der Geschichte visueller Medien auch durch experimentielle Neuinszenierungen nähern. In ihren theatralischen Aufführungen erweist sich erneut die Erlebnisqualität, die in den historischen Artefakten verborgen liegt.

 

Daß es dabei um ein sehr lebendiges, auch heute wieder faszinierendes Erlebnis geht, werden die Aufführungen des "Illuminativ-Theaters" am Freitag, 17. November um 16.30 und 19.30 Uhr im Broadway-Kino zeigen. Karin Bienek und Ludwig Vogl-Bienek laden das Trierer Publikum zu einem "schaulustig-musikalischen" Streifzug durch die Projektionskunst des 19. Jahrhunderts ein, am Klavier begleitet von dem bekannten Stummfilmpianisten Ulrich Rügner.

Mit der Laterna magica hält im 17. Jahrhundert die Erfahrung der Projektion Einzug in den gesellschaftlichen Alltag. Der "Schirm", wie die Projektionskünstler ihre aufgespannte Leinwand im 19. Jahrhundert nannten, wird seither zum Ort bewegender Erlebnisse, die eine eigene Wirklichkeit konstituieren. Dieses Phänomen erscheint vor allem in der heutigen Form des Fernsehbildschirms als so selbstverständlich, dass es kaum beachtet wird. Im Spiegel einer "Archäologie" der visuellen Erlebnismedien eröffnen sich neue, faszinierende und auch kritische Blicke auf die phantastische Wirklichkeit der Licht-Bild-Schirme.

 

Die Umbrüche in der visuellen Kultur der Gegenwart haben den Blick auch für ihre historischen Umbrüche geschärft. Gerade von Medienwissenschaftlern der Universität Trier sind in der jüngeren Vergangenheit viele neue Impulse ausgegangen, die eigenständige Bedeutung historischer Formen für ein fundiertes Verständnis der modernen audiovisuellen Medien zu erschließen.