Experten sprechen an der Universität Trier über Verbrechensbekämpfung

Vortragsreihe ISP

Anlässlich der Vortragsreihe des Instituts für Deutsches und Europäisches Strafprozessrecht und Polizeirecht (ISP) von Prof. Dr. Mark A. Zöller, finden zwei Gastvorträge im Juli 2009 statt.

„Die Strafverfolgung von Kriegsverbrechern - Politik, Prinzipien und Probleme“ ist Thema des ersten Gastvortrages von Doris Brehmeier-Metz, Oberstaatsanwältin bei der Staatsanwaltschaft Frankenthal (Pfalz), am Mittwoch, 1. Juli 2009, um 12:15 Uhr s.t., im Hörsaal 6 der Universität Trier (Campus I, C-Gebäude).

„Status und Perspektiven europäischer polizeilicher Zusammenarbeit unter besonderer Berücksichtigung von Aspekten der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität“ ist Thema des zweiten Gastvortrages von Kriminaldirektor Gerald Gouasé,  am Donnerstag, 9. Juli 2009, um 18 Uhr s.t., im Hörsaal 4 der Universität Trier. 

Die Referentin des ersten Gastvortrages, Doris Brehmeier-Metz, ist Oberstaatsanwältin bei der Staatsanwaltschaft Frankenthal (Pfalz). Dort ist sie für ihre Tätigkeit als Trial Attorney bei der Anklagebehörde des International Criminal Tribunal for the former Yugoslavia (Jugoslawientribunal) in Den Haag seit drei Jahren beurlaubt. Doris Brehmeier-Metz bearbeitet am ICTY das Verfahren gegen den ehemaligen Chef des serbischen Geheimdienstes und einen seiner Mitarbeiter. Sie hat zudem eine Zusatzausbildung als barrister-at-law (englischer Prozessanwalt).
Nach den Nürnberger und Tokioter Kriegsverbrechertribunalen in der Nachfolge des 2. Weltkrieges war das 1993 eingerichtete Internationale Jugoslawientribunal das erste internationale Strafgericht, das sich mit der strafrechtlichen Aufarbeitung schwerer Menschenrechtsverletzungen befasste. Durch seine Arbeit hat es den Weg frei gemacht für den ständig tagenden Internationalen Strafgerichtshof. Im Rahmen des Vortrages werden nicht nur die Grundzüge des am ICTY angewendeten Ermittlungs- und Strafverfahrens, sondern auch die sich daraus ergebenden Probleme angesprochen und dargestellt.

 „Status und Perspektiven europäischer polizeilicher Zusammenarbeit unter besonderer Berücksichtigung von Aspekten der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität“ ist Thema des zweiten Gastvortrages. Kriminaldirektor Gerald Gouasé, der Referent des zweiten Gastvortrages am Donnerstag, 9. Juli 2009, 18 Uhr s.t., Hörsaal 4 der Universität Trier, ist Leiter der Abteilung „Täterorientierter Einsatz“ beim Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz in Mainz, die sich vordringlich mit der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität befasst. Neben der Wahrnehmung der Zentralstellenfunktion (z.B. Koordination der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität in Rheinland-Pfalz, Sammlung von Daten, Erstellen von Richtlinien, Vorbereitung kriminalpolitischer Entscheidungen) führt die Abteilung eigene Ermittlungen durch und unterstützt die Polizeipräsidien bei dieser Aufgabe. Gerald Gouasé ist zudem Mitglied der Kommission Organisierte Kriminalität, einem Gremium in der Struktur der Innenministerkonferenz.

Mit dem Zusammenwachsen Europas und der weitgehenden Abschaffung der Grenzkontrollen innerhalb der EU steigt auch die Anzahl derer, die solche Freiheiten zu kriminellen Zwecken missbrauchen. Infolgedessen sind transnationale Konzepte zur Kriminalitätsbekämpfung erforderlich. Gegenstand des Vortrags ist daher zunächst eine exemplarische Darstellung der unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den EU-Mitgliedstaaten für die Bewältigung dieser Aufgabe. Außerdem werden die Herausforderungen dargestellt, denen sich die Sicherheitsbehörden angesichts der Kriminalitätslage speziell im Bereich der Organisierten Kriminalität ausgesetzt sehen. Auch die praktischen Probleme bei der schlichten Anwendung des geltenden Rechts werden in den Blick genommen.