Ein bewegter und schwieriger Zeitraum

Universitätspräsident Peter Schwenkmezger hielt ersten Jahresbericht

Der Jahresbericht 2000/2001 für die Universität Trier liegt jetzt in gedruckter Form vor. Haushaltsentwicklung, Forschung, Lehre, Bauangelegenheiten, räumliche Ausstattung, allgemeine hochschulpolitische Fragen sowie Perspektiven künftiger Entwicklungen für die Universität Trier sind Schwerpunkte, die Universitätspräsident Prof. Dr. Peter Schwenkmezger thematisiert. Im Dezember 2000 trug er den Jahresbericht vor Mitgliedern von Versammlung, Kuratorium, Senat und Universität sowie Bürgern der Stadt vor.

 

Präsident Schwenkmezger bezeichnet in seinem Bericht das vergangene Jahr als bewegten und schwierigen Zeitraum.

 

In seinem Jahresbericht umreißt Schwenkmezger die Auswirkungen der Personalkostenbudgetierung aus dem Jahr 1997, mit Mittelbemessungsmodell (eingeführt 1994) und Personalbemessungskonzept (eingeführt ab 1998) als die beherrschenden Themen der Haushaltsbewirtschaftung der letzten Jahre und vermittelt einen Einblick auf deren Auswirkungen im Etat 2000 der Universität Trier. Beispielsweise ergab sich für das Haushaltsjahr 2000 durch die Personalkostenbudgetierung eine Einsparung von vier Prozent, das entspricht 3,2 Millionen Mark, die zur vorübergehenden Nichtbesetzung von etwa 32 Stellen führt. Für die vom Land entschiedene Übernahme des Faches Biogeographie von der Universität des Saarlandes an die Universität Trier sei bisher noch kein finanzielles Äquivalent gewährt worden, heißt es in dem Jahresbericht.

 

Spürbare Nachteile bringt das Mittelbemessungsmodell 2000 denjenigen Hochschulen, die über 50 % Studentinnen haben, heißt es in dem Bericht: Wegen der erstmals im Jahr 2000 eingeführten Frauenförderkomponente erhält die Universität Trier trotz über 50 % weiblichen Studierenden nach internen Berechnungen mindestens 227.000 Mark weniger Mittelzuweisung. Die Hochschulautonomie im Rahmen des Personalbemessungskonzeptes (PBK) begrüßt der Präsident einerseits, andererseits setze das PBK 2000 für die Universität Trier den Stellenabbau der letzten Jahre weiter fort. Im wissenschaftlichen Bereich seien dies nach jüngsten Berechnungen 5,5 und im nichtwissenschaftlichen Bereich 2,5 Stellen, heißt es in dem Bericht. Im Rahmen des PBK seien seit der Einführung bereits 21 wissenschaftliche und 3,75 nichtwissenschaftliche Stellen abgegeben worden. Als günstig wird die Situation zur Beschaffung von Großgerätemaßnahmen für rund vier Millionen bezeichnet, dazu kommen CIP- und WAP-Maßnahmen von rund 1,7 Millionen Mark im Jahr 2000.

 

Erfreuliche Entwicklungen gibt es im Bereich der Forschung: Die Drittmittel stiegen 1999 um etwa 26 % von 21,2 (1998) auf 27,3 Millionen Mark. Das sei nicht zuletzt den An-Instituten (3,5 Millionen), dem neuen Sonderforschungsbereich Klima und Region sowie neuen DFG-Projekten zu verdanken, heißt es im Bericht. Beim DFG-Ranking (1996-1998) im Sommer 2000 stieg die Universität in den geisteswissenschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Fächern von Rang 10 auf Rang 5 auf. Schwenkmezger nennt neue Forschungsschwerpunkte: Kompentenzentren in E-Business sowie E-Publishing in den Geisteswissenschaften wurden aus Sondermitteln des MBWW ab Juli 2000 bewilligt. Zwei Stiftungsprofessuren für Neuropsychologie und Toxikologie/Ökotoxikoogie konnten besetzt werden.

 

Die Forschungsberichterstattung ist künftig über eine zentrale Forschungsdatenbank des Landes Rheinland-Pfalz im Internet abrufbar und von Kollegen/innen direkt aktualisierbar.

 

Im Bereich der Lehre befasst der Präsident sich unter anderem mit Master- und Bachelor-Studiengänge: Vorbereitungen gibt es in Sinologie, Geowissenschaften (Fernerkundung) und Weiterbildung. Der virtuelle Campus Rheinland-Pfalz wurde im vergangenen Jahr gegründet. Dies sei zwar kein Ersatz für die Präsenzuniversität, doch eine sinnvolle Ergänzung mit neuen Chancen für geistes- und sozialwissenschaftliche Berufsfelder, so Schwenkmezger. Mit der Gründung des Universitätsverbundes Südwest im Jahr 2001 haben Studierende die Möglichkeit eines ergänzenden Studiums an einer der Nachbaruniversitäten unter Anerkennung ihrer Leistungen (Bericht dazu in UJ 4/2000).

 

Bauangelegenheiten

 

Für den Ausbau des Hospitals wurde im vergangen Berichtszeitraum ein Planungsvolumen von 96,8 Millionen Mark bewilligt. Baubeginn soll am 01. April 2001 sein, der Ausbau wird bis etwa 2003 dauern. Im Zuge der vorgesehenen Umzüge von Fächern, könnte dann der in Olewig untergebrachte Bereich der Verwaltung ins V-Gebäude umziehen, berichtet Schwenkmezger. Das Flächenmanagement kündigt er als kriterienbezogenes Verteilungsverfahren mit einschneidenden Folgen für die Hochschulen an (Bericht S. 3).

 

Erfolge vermeldete der Präsident im Fach Wirtschaftsinformatik, wo eine C4-Professur für fünf Jahre aus dem Innovationsfonds zur Verfügung gestellt wurde sowie von den boomartigen Nachfragen im Fach Medienwissenschaft. Weiterhin geht er auf Themen ein wie Existenzgründung, das Forschungszentrum für Psychobiologie und Psychosomatik, Entwicklung des Postgraduiertenganges Psychobiologie, Wissenschaftliche Weiterbildung, Internationalisierung, Information und Kommunikation, die Akreditierung neuer Studiengänge (BA/MA) oder Evaluation.