„Jetzt 10% mehr – gratis!“ würden Werbestrategen appellieren, und ein Appellcharakter unterliegt der Idee ja ganz explizit: zehn Prozent jeder Geldzuwendung an die Universitätsbibliothek will ein Trierer Professor aus eigener Tasche jedem Spendenbetrag hinzufügen. Als „Mr. Ten Percent“ nach amerikanischem Vorbild springt der Hochschullehrer, der ungenannt bleiben möchte, mit diesem Stimulans für die allgemeine Spendenfreudigkeit in eine Bresche, die steigende Preise und fallende Euro-Wechselkurse in den Haushalt der Bibliothek gerissen haben – mit Folgen bis hin zu einem temporären Anschaffungsstopp im letzten Jahr.

Angeregt wurde er zu seinem Plan durch eine 2000-Mark-Spende der Fachschaft Jura, die die Universitätsbibliothek im vergangenen Dezember erhielt – und das bringt allein für diesen Fall 200,- Mark zusätzlich in die Kasse für den Kauf von Büchern.

Die Motivation potentieller Wohltäter der Bibliothek durch das Angebot einer automatischen „Zusatzmitteleinspritzung“ ist nur eines der Ziele, das der engagierte Wissenschaftler mit seiner Aktion vor Augen hat. Das andere ist, Nachahmer zu finden, die seinem Beispiel folgen: Denn welche Durchschlagskraft die Zehn-Prozent-Formel gewinnen könnte, wenn sich auch nur eine Handvoll Gleichgesinnter zusammentut, ist leicht zu errechnen. Und wie oft haben einfache, aber innovative Gedanken sonst die Chance, eine solche Wirkung zu entfalten?

Für Rückfragen steht die Direktorin der Universitätsbibliothek,

Dr. Hildegart Müller, Tel. 06 51/2 01-24 97 gerne zur Verfügung!