Leben und Überleben in Afrika

Ausstellung in der Trierer Universitätsbibliothek eröffnet

Wie leben und überleben die Menschen in einigen der größten Slums Afrikas? Wie erleben Wissenschaftler und Studierende aus den westlichen Wohlstandsgesellschaften deren Lebensumfeld? Und welche Möglichkeiten gibt es, die Situation zu verbessern? Diese Themen bewegten die Vorträge und Gespräche bei der Eröffnung der Ausstellung „Leben in den Slums von Nairobi – Lebensentwürfe in einer anderen Welt: Ursachen, Folgen, Perspektiven“ in der Universitätsbibliothek Trier.

Über 20 Trierer Geographie-Studierende haben im Rahmen von Projektstudien unter Leitung des Geographen Dr. Johannes Michael Nebe die Lebensbedingungen in den Slums hautnah miterlebt und in eindringlichen Bildern fotographisch festgehalten. Das Ergebnis, zusammen mit charakteristischen Arbeiten lokaler Handwerker und einer Auswahl von Büchern und Bildbänden aus den Beständen der Universitätsbibliothek, ist nun in der Bibliothekszentrale zu besichtigen.

Empfangen von den komplexen und mitreißenden Rhythmen, die der Trierer Perkussionist Behnam Hassani seiner afrikanischen Trommel entlockte, hatten sich rund 70 Gäste zur Eröffnung eingefunden – eine der bestbesuchten Veranstaltungen in der Bibliothek seit langem. Erfreulich viele Studierende waren der Einladung gefolgt, aber auch Prominenz aus Stadt und Universität. Zusammen mit der musikalischen Umrahmung sorgte ein Buffet landestypischer Köstlichkeiten, vorbereitet von Geographie-Studierenden, für die Einstimmung der Sinne in den „Geschmack Afrikas“.

Mit einem großen Dank an seine Studierenden und an die Universität begann Projektleiter Johannes Michael Nebe seinen Rückblick auf viele Jahre der Forschungs- und Projekttätigkeit in Afrika. Der emotionale und bewegende Eröffnungsvortrag legte noch einmal den Finger in die Wunden der Versäumnisse und Verfehlungen, die die Entwicklung des Kontinents behindern. Aber er betonte auch den beeindruckenden Optimismus und Überlebenswillen, mit dem die Menschen in den Slums ihr Leben meistern, ebenso wie Perspektiven, die Armut zu bekämpfen und Chancen zu ermöglichen.

Darum bemüht sich auch der Verein „ELIMU – Förderverein der Future-Kids-Schule Nairobi/Kenia e.V.“, einer der Kooperationspartner der Ausstellung, der ein innovatives Schulprojekt in Mathare (Nairobi) unterstützt. 130 Euro wurden bei der Ausstellungseröffnung gespendet.
Wer sich über weitere Möglichkeiten informieren will, „ELIMU“ und anderen Hilfsprojekten mit Spenden unter die Arme zu greifen, wer einen Einblick in die eindrucksvolle Projekttätigkeit Trierer Studierender in Nairobi gewinnen will, vor allem aber wer es sich nicht entgehen lassen möchte, starke und oft überraschende Bilder aus einer fremden, verstörenden und faszinierenden Welt zu sehen, hat dazu noch bis zum 4. Mai in der Universitätsbibliothek Trier Gelegenheit.