Vortragsreihe der Klassischen Archäologie startet am 4. Mai

 

Das Fach Klassische Archäologie der Universität Trier veranstaltet im Sommersemester 2010 eine Vortragsreihe. Diese startet am 4. Mai mit einem Vortrag von Dr. Tobias Mühlenbruch (Marburg) zum Thema „Tiryns - ein Licht in den ‚dunklen Jahrhunderten’. Neue Forschungen zur Unterburg in der mykenischen Nachpalastzeit“. Am 1. Juni spricht Prof. Dr. Winfried Weber (Trier) über „Das Petrusgrab in Rom: Realität oder Fiktion? - Die Grabungen unter St. Peter“. Der dritte Vortrag findet am 6. Juli statt und wird von Prof. Dr. Martin Bentz (Bonn) zum Thema „Zur Entstehung des römischen Atriumhauses. Neue Forschungen in der etruskischen Stadt Marzabotto“ gehalten. Alle Vorträge finden im Raum A8 der Universität Trier von 18:15 bis 20 Uhr statt.

Zu den Themen

„Tiryns - ein Licht in den ‚dunklen Jahrhunderten’. Neue Forschungen zur Unterburg in der mykenischen Nachpalastzeit“
Tiryns, wenige Kilometer von Mykenai entfernt, war nicht nur einer der Hauptorte der mykenischen Kultur, sondern stellt heute die „Leitstratigraphie“ zur mykenischen Palast- und Nachpalastzeit dar.
Mangels bedeutender späterer Überbauung erlaubt Tiryns in besonderem Maße Aussagen zu den Verhältnissen in beiden Epochen sowie zum kulturellen Wandel zwischen ihnen. Der Vortrag konzentriert sich auf die Verhältnisse in der Nachpalastzeit.

„Das Petrusgrab in Rom: Realität oder Fiktion? - Die Grabungen unter St. Peter“
Nachdem der Bonner Altphilologe Otto Zwierlein 2009 die gesamte römische Petrustradition erneut als Ergebnis einer späteren „Geschichtsfälschung“ darstellt, ist es notwendig, die Grabungsergebnisse wieder einmal - frei von allem Wunschdenken - unter archäologischen Gesichtspunkten zu prüfen, um möglicherweise neue Einsichten zu gewinnen.

„Zur Entstehung des römischen Atriumhauses. Neue Forschungen in der etruskischen Stadt Marzabotto“
Das italisch-römische Atriumhaus, vor allem durch die Befunde in Pompeji gut bekannt, steht seit jeher im Zentrum des archäologischen Interesses. Seit einigen Jahren wird nun eines der ältesten bekannten Atriumhäuser des 5. Jhs. v. Chr. in Marzabotto ausgegraben, der einzigen etruskischen Stadt, deren gesamte urbanistische Struktur erhalten ist. Dadurch lässt sich neben dem architektonischen Befund auch die Funktion des Hauses im städtischen Kontext analysieren und eine neue These zum Ursprung dieses Haustypus formulieren.