Ein Bologna-Vize geht, ein Bologna-Vize kommt

Amtswechsel im Unipräsidium: Prof. Klooß verabschiedet, Prof. Hill eingeführt

Auf eine erfolgreiche Amtszeit des neuen Vizepräsidenten Prof. Joachim Hill (links) stoßen Präsident Prof. Peter Schwenkmezger, der scheidende Vizepräsident Prof. Wolfgang Klooß und der amtierende Vizepräsident Prof. Michael Jäckel an. Foto: Pressestelle

Im Januar wählte der Senat der Universität Trier Prof. Joachim Hill zum Vizepräsidenten. Nun wurde der Umweltwissenschaftler offiziell in sein Amt eingeführt und sein Vorgänger, Prof. Wolfgang Klooß, verabschiedet. Eine Aufgabe verbindet den kommenden und den scheidenden Vizepräsidenten: der Bologna-Prozess, insbesondere die Umstellung der Studiengänge auf Bachelor- und Master-Abschlüsse.

Präsident Prof. Peter Schwenkmezger dankte Prof. Wolfgang Klooß zum Abschied für dessen engagierten Einsatz. „Die Aufgaben, die er zu lösen hatte, kamen mir manchmal vor wie ein Labyrinth-Rätsel in einer Zeitschrift, in dem man viele Fäden verfolgen muss, um zum Ziel zu finden“, beschrieb Schwenkmezger das komplizierte Arbeitsgebiet des Vizepräsidenten für Lehre, Forschung und Internationale Beziehungen. Neben der Umstellung und Akkreditierung der Studiengänge war die Etablierung eines Qualitätssicherungssystems für Forschung und Lehre eine von Klooß’ weiteren zentralen Leistungen. Im Bereich Internationale Beziehungen kamen ihm seine über viele Jahre aufgebauten internationalen Kontakte zugute.

„Sie werden mich wohl als Bologna-Vize in Erinnerung behalten“, mutmaßte Wolfgang Klooß bei seiner Ansprache. Er verteidigte die Grundidee des Bologna-Beschlusses, kritisierte allerdings die Umsetzung, etwa das zu kleinteilige Prüfungssystem und andere Mängel. Klooß erwartet für die Zukunft einen noch schärferen Wettbewerb zwischen den Hochschulen und äußerte Bedenken gegenüber den Maßstäben, nach denen Qualität an Universitäten heute bemessen werde. „Die Höhe der Drittmittel-Einwerbung gilt als oberstes Qualitätskriterium. Das halte ich für fragwürdig“, so Klooß. Sein Nachfolger Prof. Joachim Hill hält die eingeleitete Qualitätssicherung für unersetzbar, wenn sie richtig umgesetzt werde. Er sieht die Universität Trier in diesem und in anderen Bereichen gut aufgestellt: „Es ist bemerkenswert, was Trier als eine Universität mittlerer Größe an Forschung leistet.“ Hill geht davon aus, dass auch seine vierjährige Amtszeit unter dem Bologna-Stern stehen wird. Die in „vielen Bereichen misslungene Umsetzung des positiven Grundgedankens“ könne durch den regen Dialog mit Studenten und durch das flexiblere Ausschöpfen der Spielräume korrigiert werden.

Präsident Schwenkmezger freut sich, dass die Universität mit Prof. Joachim Hill einen „überaus engagierten Lehrer und Forscher“ für das Amt des Vizepräsidenten gewonnen hat. Es sei nicht immer ganz einfach, Kandidaten für Ämter in der Selbstverwaltung zu finden, in denen man oft nur Mangelverwaltung betreiben könne.