Trierer Student trifft Bundeskanzlerin Merkel bei Preisverleihung

Yunbo Yang ausgezeichnet 

Jährlich zeichnen fast 200 deutsche Hochschulen ihre besten ausländischen Studierenden mit einem Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) aus. Einer der 20 ausgewählten Preisträger, die vom DAAD zu einem politischen und kulturellen Programm nach Berlin eingeladen waren, ist der Chinese Yunbo Yang, der an der Universität Trier Psychologie studiert. Höhepunkt für ihn und die übrigen Preisträger war ein Zusammentreffen mit der Bundeskanzlerin. „Ich hoffe, Sie fühlen sich wohl hier in Deutschland“, begrüßte Angela Merkel ihre Gäste. Themen, die im Bundeskanzleramt zur Sprache kamen, waren unter anderem Gleichstellung von Frauen und Männern und die Millenium-Development-Ziele.

Vor sechs Jahren fasste der damals 21-jährige Yunbo Yang den Entschluss, in Deutschland Psychologie zu studieren, obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits in der Endphase seines Bachelor-Studiums der Psychologie an der Universität Beijing war. Nach anderthalb Jahren Sprachkurs und mit dem Bachelor-Abschluss in der Tasche kam Yang zur Universität Trier, die mit der Hochschule in Beijing gute Kontakte unterhält.

Als seine Heimatprovinz Sichuan 2008 von einem schweren Erdbeben heimgesucht wurde, bei dem 87.000 Menschen ums Leben kamen, nahm Yunbo Yang ein Freisemester und arbeitete in einem Zentrum für Krisenintervention mit. Erst fünf Monate später kehrte er nach Trier zurück. An dem Erlebten ließ er seine Kommilitonen teilhaben und organisierte zum Jahrestag des Erdbebens eine Ausstellung und eine Informationsveranstaltung an der Universität. Engagement ist für ihn auf vielen Feldern selbstverständlich: Er ist stellvertretender Vorsitzender des Chinesischen Studierendenverbandes, Tutor der Wohnanlage Tarforst für ausländische Studierende sowie Mitglied der Arbeitsgruppe International an der Universität Trier.

Bei der Auswahl der Preisträger sollen sowohl die akademischen Leistungen wie auch gesellschaftliches, soziales oder kulturelles Engagement eine Rolle spielen. Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert und wird vom Auswärtigen Amt finanziert. Die Preisträger aus allen Erdteilen interessieren sich für Politik in Deutschland, sie möchten erfahren, was eine gute Demokratie ausmacht und welche Werte in einer freien Gesellschaft gefördert werden sollten.