Dem Stress auf der Spur: Uni Trier erprobt neue Stressdiagnostik

Rheinland-Pfälzer können kostenlos teilnehmen

Nach zehnjähriger Entwicklungsarbeit erprobt die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dirk Hellhammer an der Universität Trier eine neue Methode der Stressdiagnostik. Sie soll Ärzten und Patienten ermöglichen, stressbezogene Gesundheitsstörungen frühzeitig zu erkennen und effektiv zu behandeln: Eine angemessene Behandlung von stressbezogenen Beschwerden ist nur möglich, wenn das gesundheitliche Problem diagnostisch richtig eingeordnet wird.

Steigende berufliche Anforderungen, Zeitdruck, Unkontrollierbarkeit oder Unvorhersehbarkeit von Arbeitsabläufen und –strukturen sind nicht selten die Ursache von Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen, Burnout oder einem anhaltenden Stimmungstief. In Folge können u.a. Störungen von Funktionen des Herz-Kreislauf-Systems, des Verdauungstrakts oder Schmerzstörungen auftreten. Von stressbezogenen Gesundheitsstörungen Betroffene und ihren behandelnden Ärzten fällt es oft schwer, die sehr komplexen Zusammenhänge und Ursachen für diese Art von Beschwerden auszumachen.

Die in Trier entwickelte neue Methode soll das ändern. Sie misst biologische Signale und setzt diese in Beziehung zu psychischen und körperlichen Stressreaktionen. So sollen Muster (Neuropattern) erfasst werden, welche Hinweise auf Krankheitsursachen geben können. Diese Messungen führen die Teilnehmer selbst zuhause durch. Dazu erhalten sie ein Testset. Das Testset enthält vier Fragebögen, 16 Gefäße zur Messung des Stresshormons Cortisol im Speichel, eine Testsubstanz sowie ein kleines EKG-Gerät, welches die Herzratenvariabilität erfasst. Die Fragebögen sollten möglichst online ausgefüllt werden.

Vorab prüft der Hausarzt die Ein- und Ausschlusskriterien. An der Studie können Personen nicht teilnehmen, die regelmäßig Psychopharmaka oder Cortisonpräparate einnehmen sowie Schwangere und Patienten mit schweren Herzrhythmusstörungen. Der Arzt füllt dann einen Fragebogen und die Bestellung für das Testset aus. Es besteht auch die Möglichkeit an einer genetischen Zusatzuntersuchung teilzunehmen. Der Hausarzt benötigt 15 bis 20 Minuten, um diese Anforderungen zu erfüllen. Arzt und Patient erhalten dann das Ergebnis der Untersuchung und bekommen damit eine konkrete Idee, wie eine optimale Behandlung erreicht werden kann. Die Patienten erhalten zur Unterstützung der Behandlung auch Empfehlungen zur Selbsthilfe.

Interessenten können sich an das Studienbüro der Universität wenden und dort weitere Informationen erhalten. Das Studienbüro ist von montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr unter Tel.: 0651/201-3680 oder Email: <link>office@neuropattern.de erreichbar.