Wie Forschung gekauft oder verhindert wird

Eine Tagung in Trier befasst sich mit Eingriffen in die Freiheit der Hochschulen

Universitätspräsidenten, -rektoren, -kanzler und Hochschulexperten aus der ganzen Welt treffen sich vom 26. bis 28. August in Trier, um sich darüber auszutauschen, wie Eingriffe in die Freiheit von Forschung und Lehre abgewehrt werden können. Solche Behinderungen können sowohl von staatlicher Seite erfolgen als auch von Wirtschaftsunternehmen ausgehen, die nur an bestimmten Ergebnissen interessiert sind. Auch innerhalb der Hochschulen gibt es immer wieder Missbräuche.
Eine der Hauptrednerinnen dieser internationalen Hochschulkonferenz, die den Rahmen der Veranstaltungen „40 Jahre Universität Trier“ ergänzt, ist Dr. Natalja Lebedeva von der Russischen Akademie der Wissenschaften. Mit dem Thema „Katyn – die unwillkommene Forschung“ wird sie die Hemmnisse aufzeigen, die in ihrem Land über viele Jahrzehnte die wissenschaftliche Aufarbeitung der Ermordung von 22.000 polnischen Offizieren und Intellektuellen behindert hat. Ebenso wird die deutsche Mitautorin des Buches „Käufliche Wissenschaft“, Antje Bultmann, von massiven Versuchen berichten, Forschung zu behindern oder deren Ergebnisse zu beeinflussen.
Über Missbräuche innerhalb der Wissenschaft wird der Präsident der Leibniz Universität Hannover, Professor Erich Barke, am Beispiel „Titelhandel im Hochschulbereich“ berichten. Aus China wird ein Beitrag zum Thema „Widerstand gegen akademische Korruption in der Volksrepublik China“ erwartet.
Eröffnet wird die in englischer Sprache stattfindende Konferenz vom Präsidenten von Magna Charta Universitatum, Professor Üstün Ergüder, ehemaliger Rektor der Universität Sabanci in Istanbul. Er wird für die 700 Universitäten sprechen, die die Magna Charta zur Festigung der Institutionellen Autonomie der Universitäten und der Freiheit von Forschung und Lehre unterzeichnet haben. Aus Israel spricht Professor Nachum Finger über „Integrität im Hochschulbereich durch Qualitätsverbesserung und besseres Ranking“.
Näheres über die Konferenz und ihre Teilnahmebedingungen ist unter <link http: www.intconfhighered.org>www.intconfhighered.org zu erfahren. Leiter der Tagung ist der ehemalige Kanzler der Universität Trier, Ignaz Bender.