Der Ausonius-Preis 2010 geht an einen bedeutenden Literaturwissenschaftler

Verleihung am 11. Juni 

Glenn Warren Most wird für sein wissenschaftliches Werk ausgezeichnet

Den Ausonius-Preis der Universität Trier erhält in diesem Jahr einer der bedeutendsten Literaturwissenschaftler unserer Tage: der amerikanische Altphilologe und Komparatist Glenn Warren Most. In seinen wissenschaftlichen Arbeiten widmet sich Most Autoren der Antike wie Homer, Pindar, Vergil oder Ovid, aber auch der Rezeption der Antike und grundsätzlichen literaturtheoretischen Fragestellungen. Zu seinen in der breiten Öffentlichkeit bekanntesten Werken zählt das Buch „Der Finger in der Wunde“. Darin betrachtet Most die biblische Geschichte des ungläubigen Thomas, die seit Urzeiten zu unterschiedlichen theologischen Deutungen geführt hat, und hinterfragt oft überraschend und provokant diese Deutungen.

Most (Jahrgang 1952) studierte in Harvard, Oxford, Yale und Tübingen. Er hatte Professuren in Princeton, Siena, Michigan, Innsbruck und Heidelberg und lehrt zurzeit in Chicago und an der Scuola Normale Superiore di Pisa. Most war „Fellow“ am Wissenschaftskolleg zu  Berlin und erhielt 1994 den renommierten Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Den Ausonius-Preis nimmt Most am Freitag, 11. Juni, um 18.15 Uhr im Hörsaal des A/B-Gebäudes der Universität Trier entgegen. Prof. Dr. Georg Wöhrle wird den Preisträger vorstellen. Most spricht in seinem Festvortrag über „vier Arten, die Medea des Euripides misszuverstehen“.