Francois Biltgen: In der Universität der Großregion liegt die Zukunft

Minister referierte

Die Universität der Großregion - das ist eine große Herausforderung, in der die Zukunft liegt. Mit diesem Statement warb der luxemburgische Bildungsminister Francois Biltgen bei einem Vortrag in der IHK Trier für verstärkte Kooperationen zwischen den Hochschulen in der Großregion. Ein intensiver Austausch in Lehre und Forschung und eine erhöhte Mobilität der Studierenden seien wichtige Etappenziele. „Wir sollten uns als Großregion einen Namen machen“, schlug der Minister am Vortag des Luxemburger Nationalfeiertags vor.
Der Bologna-Prozess rufe geradezu nach einem Netzwerk der Universitäten. Daher sieht Biltgen die europäische Hochschulreform eher als Segen denn als Fluch. Quasi als Regionalisierung eines Bologna-Ziels schwebt Biltgen vor, den Wechsel von Studierenden und Wissenschaftlern zwischen den Hochschulen der Großregion zu forcieren. Dafür seien gemeinsame Curricula und Projekte förderlich.
Den Universitäten sollten durch die Politik keine Grenzen gesetzt werden, meinte der Minister und beschrieb beispielhaft das Luxemburger Modell. Die jüngste Universität Europas, erst 2003 gegründet, genießt laut Biltgen weitreichende Autonomie. „Wir wollen eine kleine, aber feine Forschungsuniversität sein“, formulierte Biltgen ein strategisches Ziel. Zu den Grundprinzipien der Luxemburger Universität gehört die Internationalisierung durch eine multinationale Professorenschaft. Studenten werden quasi zur Mobilität genötigt, indem sie ein Semester im Ausland verbringen müssen. „Die Universität soll ein Motor für Wirtschaft und Gesellschaft sein“, definiert Biltgen die Rolle der Hochschule in Luxemburg.
„Die Universität der Großregion kann ein europäisches Pilotprojekt werden. Dieses Thema halte ich für besonders zukunftsträchtig“, bekräftigte der Minister in der anschließenden Diskussion.