Ringvorlesung der Trierer Altertumskunde an der Universität Trier im Sommersemester 2001

Grundlagentexte der Antike für die europäische Kultur:

„Vitruv, Über die Architektur“

Mit der Rezeption von Vitruv in architekturtheoretischen Traktaten des 15. und 16. Jahrhunderts befasst sich am Montag, 28. Mai 2001 die Ringvorlesung „Antike Grundlagentexte der europäischen Kultur“ der Trierer Altertumskunde im Sommersemester 2001 an der Universität Trier. Der Vortrag des Kunsthistorikers Prof. Dr. Gerhard Wolf (Trier) hat das Thema „Vitruv, Über die Architektur“.

 

Zum Vortrag: Der Beschäftigung mit der literarischen Autorität Vitruv steht jene mit den antiken Ruinen gegenüber. Die Diskrepanz, die die Theoretiker der Renaissance dazwischen konstatierten, führt von der Kritik eines L. B. Alberti zu einer kodifizierenden Lektüre von de architecura unter dem Blickwinkel der römischen Großbauten der Kaiserzeit. Der Spielraum, den der Mangel an Illustrationen und die relative Unverständlichkeit Vitruvs bot, wurde zum Ort der Erfindung einer neuzeitlichen Architektursprache.

In der gesamten Vortragsreihe werden Werke bedeutender Autoren von den Anfängen in der archaischen Zeit mit Homer bis zur Kaiserzeit mit Petron’s Satyricon und Epiktets Handbüchlein der Moral vorgestellt. Die vorgestellten Texte sind für die Rezeption in der europäischen Literatur und allgemeinen Kultur von nicht zu überschätzender Bedeutung und üben bis heute ihre Wirkung aus.

Die Vorlesungen finden jeweils montags, 18 bis 20 Uhr in Hörsaal 10 (E-Gebäude) statt. Gäste sind herzlich willkommen!