Lesung aus „Tomboy“ und „Hellblau“ begeisterte Jung und Alt

CePoG-Jubiläum mit Thomas Meinecke

Das Centrum für Postcolonial und Gender Studies (CePoG) besteht bereits seit fünf Jahren. Eine Jubiläumsfeier eröffnete deshalb in diesem Jahr das Interdisziplinäre Kolloquium des Centrums am 08. Juli 2010. Sahnehäubchen auf der Geburstagstorte war die Lesung des Schriftstellers Thomas Meinecke.

Nicht nur die geladenen Gäste und Interessenten des Kolloquiums kamen zur Lesung. Überraschend viele Studenten aus allen Fachbereichen wurden durch Meinecke angelockt.

CePoG-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Andrea Geier eröffnete die Geburtstags- Lesung mit einer kurzen Begrüßung und bedankte sich bei allen, die das CePoG in den ersten fünf Jahren unterstützt hatten. Einer der Förderer war und ist Universitätspräsident Prof. Dr. Peter Schwenkmezger. In seiner Gratulationsrede lobte er die Arbeit des CePoGs: „Das CePoG bietet eine Plattform zum wissenschaftlichen Austausch. Der Fachbereich II, III und teilweise auch andere Fachbereiche arbeiten hier wirklich interdisziplinär zusammen. Den Masterstudiengang ‚Interdisciplinary Gender Studies‘ haben wir gerade verabschiedet, sodass er ab dem Wintersemester 2011 angeboten werden kann.“

Auch die Dekanin des Fachbereichs II, Prof. Dr. Hilaria Gössmann, ist stolz auf die Arbeit des CePoGs. „Es ist schön, dass sich die Frauen- und Genderstudie seit den Achtziger Jahren so immens weiterentwickelt hat. Das CePoG trägt dabei einen sehr großen Anteil.“
CePog-Vorstandsmitglied Jun.-Prof. Dr. Alexandra Karentzos blickte schließlich auf die Aktivitäten des CePoGs zurück und erklärte einen Mythos, der sich um den Namen des Centrums ergeben hatte: „Centrum für Postcolonial und Gender Studies ist ein Hybridname zwischen Englisch und Deutsch. Dass Centrum mit C zu schreiben, entspricht dem Römischen und passt sehr gut nach Trier.“

Die anschließende Lesung von Thomas Meinecke aus seinen Werken ‚Tomboy‘ und ‚Hellblau‘ spiegelte den Fokus des CePoGs wider. Sowohl das Centrum als auch Meineckes Romane setzen sich auseinander mit Konstruktionen nationaler, ethnischer und geschlechtlicher Identitäten. „Was ist denn eine Frau?“ fragt einer der Protagonisten in ‚Tomboy‘ auf der Heimfahrt von einem Judith Buttler-Vortrag. Meineckes Buch ‚Tomboy‘ ist ein bizarres Kabinett der gender troubles. Der zweite gelesene Roman ‚Hellblau‘ ergänzt die Philosophie der Identitätskonstruktion um den ethnischen Aspekt: „Was ist ein Europäer, Afrikaner, Amerikaner, der jüdische Mann?“

Nach der Lesung beantwortete der studierte Theaterwissenschaftler Thomas Meinecke die Fragen der zuhörenden Gäste und stellte sich und seine Arbeitsweise vor. „Ich bin Feminist und Autodidakt“, erläuterte der 54jährige seine Werke. Prof. Dr. Andrea Geier war glücklich, die Idee zur Lesung umgesetzt zu haben: „Bei einer Lesung begegnet man dem Werk auf ganz neue Weise. Man erlebt den Autor und wie er seine Figuren sieht, wie er intoniert, wie er das Buch liest.“
Eine weitere Facette des Multi-Talents Meinecke zeigte er beim gemeinsamen musikalischen Feierabend im Studierendenhaus, wo er seine aus München mitgebrachten Platten hinter dem Mischpult zum Besten gab und so für ein klangvolles Ende des Jubiläums sorgte.         Maike Petersen 
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