Das Kompetenzzentrum der Uni hat die größte Weltkarte der Zeit digitalisiert

"Peters" gibt es nun auf DVD

In Zusammenarbeit mit zahlreichen renommierten Fachgelehrten schuf Arno Peters (1916-2002) ein zweibändiges Tafelwerk im Atlasformat: die Synchronoptische Weltgeschichte, in der erstmals die großen Linien und Zusammenhänge der Weltgeschichte durch ein neues Darstellungsverfahren vor Augen geführt wurden. In einer etwa dreijährigen Kooperation zwischen Büro-W (Wiesbaden) und dem Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften an der Universität Trier wurde die Buchausgabe zum "Digitalen Peters" auf DVD-ROM weiterentwickelt, durch neue Recherche- und Vernetzungsfunktionen ergänzt und zusammen mit der originalen Peters-Kartei elektronisch publiziert. Damit ist Der Digitale Peters die Fortsetzung des berühmten Buches mit modernen Mitteln.
Dabei war Peters besonders wichtig, die Gleichzeitigkeit und die Abfolge von Geschichtsereignissen sichtbar zu machen. Und zwar aller Länder der Erde, aller Gesellschaftsklassen, aller Sachbereiche. Ablesbar für jedes einzelne Jahr, vom Beginn der Geschichtsschreibung und der Menschheitsgeschichte bis zum Internet heute.
Jedes Ereignis und jede Persönlichkeit lässt sich mit all seinen Verbindungen aufrufen. Wie eng und auf welche Weise andere Daten an ein Ereignis geknüpft sind, wird auf einen Blick sichtbar. Mit der Recherchefunktion kann überdies der gesamte Datenbestand systematisch durchforstet werden. Dank einer semantischen Verknüpfung werden bei Recherchen zudem immer auch verwandte Aspekte aufgefächert, die in angrenzenden Stichworten dieses 9.000 Wörter umfassenden Vokabulars thematisiert werden.
Hinzu tritt das Handwerkszeug, mit dem über hundert Menschen mehrere Jahrzehnte an der Erstausgabe gearbeitet haben: eine riesige Kartei mit etwa 45.000 Din-A6-Karten, prall gefüllt mit historischer Information. In Zusammenarbeit mit der Zentral- und Landesbibliothek Berlin wurde die gesamte Kartei digitalisiert und jahresweise mit den Datensätzen im "Digitalen Peters" verknüpft, so dass man nun in etwa 60.000 chronologisch geordneten Scans blättern und nach den Quellen suchen kann, aus denen Peters geschöpft hat.
Die seit März 2010 elektronisch vorliegende Version der Synchronoptischen Weltgeschichte hat das große Potenzial, aktuell zu bleiben und ergänzt zu werden. Eine Erweiterung des "Digitalen Peters" ist bereits in Planung. Neben einer Öffnung des Systems zur persönlichen Konfiguration des Datenbestandes soll es durch eine geographische Komponente ergänzt werden, um sowohl zeitliche als auch räumliche Nähe visualisieren zu können.
Kontakt: Dr. Thomas Burch; Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften Universität Trier; Fachbereich II/Germanistik; Universitätsring 15; 54286 Trier; Tel. 0651/2013364; E-Mail: burch@uni-trier.de Weitere Informationen: <link http: www.derdigitalepeters.de _new>www.derdigitalepeters.de