Veranstaltungsreihe: Freundschaft in Wissenschaft, Foto und Film

Internationale Tagung

Freundschaft verbindet. Aus Freundschaft erwächst eine Verpflichtung für den Anderen, füreinander. Unter dem Titel „Unterwegs zur Freundschaft|Acheminement vers l’amitié“ findet vom 23. September bis 20. Oktober in der Abtei Neumünster in Luxemburg-Stadt eine Veranstaltungsreihe statt, die eine wissenschaftliche Tagung mit einer Foto-Ausstellung und einer Filmreihe verbindet. Die Tagung bringt Wissenschaftler aus Deutschland, Frankreich, Italien und Luxemburg zusammen. Sie werden die Ausformungen von Begegnung und Nähe untersuchen, die sich in literarischen und philosophischen Konzepten finden lassen

Zwei Vorträge von Jean-Luc Nancy und Bernard Stiegler eröffnen die wissenschaftliche Konferenz; als weitere Vortragende konnten u. a. Aleida und Jan Assmann sowie Jean-Michel Maulpoix gewonnen werden, Werner Hamacher ist Diskussionspartner in einer Podiumsdiskussion am 24. September. Insgesamt werden an drei Tagen knapp 20 Vorträge erwartet.

Die Konferenz wird begleitet durch eine Ausstellung mit Fotografien von Jürgen Escher unter dem Titel „Der Blick des Freundes|Le regard de l’ami“. Escher blickt auf eine jahrzehntelange Tätigkeit als freier Fotojournalist zurück. Es hat überdies an der Fachhochschule Bielefeld einen Lehrauftrag für Fotojournalismus inne und ist Gründungsmitglied mehrerer künstlerischer Vereinigungen. Außerdem werden in der Cinémathèque der Stadt Luxemburg an vier Terminen Filme von Renoir (La grande Illusion), Pabst (Kameradschaft), Branagh (Peter’s Friends) und Herzog (Mein liebster Feind) gezeigt. 

Kann die Freundschaft die Grundlage einer kommenden Gemeinschaft sein? Seit Aristoteles stellt sich in der Geschichte der Philosophie die Frage nach einem möglichen Zusammenhang von freundschaftlichem Zusammenleben und politischer Gemeinschaft. Beruhen Freundschaften auf Ähnlichkeit und Gegenseitigkeit? Was sind wahre Freundschaften, was sind gesellschaftliche Maskenspiele? Kann das freundschaftliche Zusammenleben auch im Zeichen des Unterschieds und der Diskontinuität stehen? Ist Freundschaft möglich als eine Gemeinschaft der Einzelnen, als Widerstreit und Überschreitung, als eine Gemeinschaft gewissermaßen ohne Gemeinschaft?

Neben der langen Tradition des Nachdenkens über die Freundschaft, die von Platon, Aristoteles und Augustinus bis hin zu Nietzsche, Blanchot, Derrida und Deleuze reicht, steht Montaignes Erfahrung, dass aus dem Text des Freundes eine wahre Freundschaft erwachsen kann, dass der Text der Ursprung der kommenden Freundschaft ist: acheminant cette amitié.

Terminübersicht:

Freitag, 24.09. bis Sonntag, 26.09.: Vortragsreihe im Kultur- und Begegnungszentrum Abtei Neumünster, 28 rue Münster, L-2160 Luxemburg.

Freitag, 24.09. sowie Dienstag, 28.09. bis Freitag, 01.10: Filmvorführungen in der Cinémathèque de la Ville de Luxembourg, 17, place du Théâtre, L-2613 Luxembourg.

Weitere Informationen unter <link http: www.freundschaft.uni-trier.de>www.freundschaft.uni-trier.de

Kontakt:

Prof. Dr. Katharina Münchberg; Universität Trier; Fachbereich II – Romanistik; 54286 Trier; Tel: 0651/201-2221; Email: <link>muenchbe@uni-trier.de