Freunde und Kollegen nahmen Abschied von Prof. Dr. Christoph Gerhardt

Gedenkfeier für den verstorbenen Mediävisten

In einer würdigen Gedenkfeier im Lesesaal der Trierer Stadtbibliothek nahmen Bekannte, Freunde und Weggefährten Abschied von dem im Dezember bei einem Verkehrsunfall verstorben Mediävisten Prof. Dr. Christoph Gerhardt. Es sei kein Zufall, betonte Prof. Dr. Michael Embach in seinen Begrüßungsworten, dass man sich an diesem Ort zusammengefunden habe. „Christoph Gerhardt hat sich diesem Haus und seinen Beständen besonders verbunden gefühlt“, sagte der Leiter der Stadtbibliothek, der sich dafür bedankte, dass Gerhardts umfangreiche Forschungsliteratur an die Stadtbibliothek übergehe. Die Gedenkfeier, so Embach, sei ein Ausdruck der Hochachtung für den Verstorbenen.

Als Wegbegleiter und Vertraute blickten Prof. Dr. Dr. Franz Ronig, Prof. Dr. Kurt Gärtner und Prof. Dr. Hartmut Reinhardt auf das Leben des verunglückten Hochschullehrers zurück. Die Suche mit dem inneren Auge - mit dem Auge der Seele - sei geradezu eine Spezialität des Wissenschaftlers Christoph Gerhardt gewesen, führte Prof. Ronig aus, der sich dem Verstorbenen in kollegialer Freundschaft verbunden fühlte. Prof. Gärtner umriss Gerhardts wissenschaftliches Lebenswerk. Zu seinen Hauptgebieten, der Textkritik und der Überlieferungsgeschichte, habe sich in den 80er-Jahren die spätmittelalterliche Literatur gesellt. „Seine vielen Forschungsbereiche kann man nur anreißen. Auch der wissenschaftliche Nachwuchs, den er unermüdlich förderte, hat ihm viel zu verdanken“, so Gärtner.

„Immense Gelehrsamkeit, freundschaftliche Hilfsbereitschaft, Sinn für Geselligkeit und Genuss“ - mit diesen Attributen beschrieb Prof. Dr. Hartmut Reinhardt den Menschen Christoph Gerhardt, dem er, aber auch viele Universitätsmitglieder „einen Ehrenplatz im bewahrenden Gedächtnis“ einräumen werden.