Prof. Uerlings: „Eine solche Ausstellung hat es noch nicht gegeben“

Universität und Trierer Museen kooperieren

Ein großes Ereignis wirft seine Schatten voraus: Zwei Tage vor der Eröffnung am 10. April lenkten die Veranstalter mit einer Pressekonferenz die Aufmerksamkeit auf die Ausstellung „Armut - Perspektiven in Kunst und Gesellschaft“, die bis zum 31. Juli im Stadtmuseum Simeonstift und im Rheinischen Landesmuseum Trier zu sehen ist.

Für den Sonderforschungsbereich (SFB) 600 der Universität erläuterte der SFB-Sprecher und Initiator, Prof. Dr. Herbert Uerlings, Hintergrund und Idee des Projektes. „Erstmals werden 2500 Jahre Geschichte der Armut in Europa gezeigt. Eine solche Ausstellung hat es noch nicht gegeben“, stellte er die Dimension und den innovativen Aspekt der Ausstellung heraus. 160 Exponate mit einem Versicherungswert von 15 Millionen Euro werden alleine im Stadtmuseum präsentiert. Eine beeindruckende Zahl, die unterstreicht, welche prunkvollen und wertvollen Kunstwerke auf die Besucher warten. Im Rheinischen Landesmuseum sind  100 Leihgaben zur Darstellung von Armut in der Antike zu sehen. Diese  Teilausstellung wurde mit ihrer phantasievollen Inszenierung als studentisches Kooperationsprojekt der Alten Geschichte der Universität unter Federführung von Prof. Dr. Elisabeth Herrmann-Otto und Prof. Dr. Christoph Schäfer und der Fachhochschule Trier realisiert.

„Die Zweiteilung macht Sinn, weil zwischen der Spätantike und dem Mittelalter eine entscheidende Weichenstellung erfolgte“, erläuterte Prof. Uerlings. Mit dem Aufkommen des Christentums in der Spätantike ändere sich die Sicht auf Arme. Die Ausstellung zeige den langen Weg Europas von der Verachtung der Armen in der Antike - zu sehen im Rheinischen Landesmuseum - bis zur Fürsorge vom Mittelalter bis heute - zu sehen im Stadtmuseum. Die Hauptausstellung im Simeonstift thematisiert ebenfalls die besondere Rolle Triers in der Geschichte der Armut, verkörpert durch Persönlichkeiten wie Caspar Olevian, Oswald von Nell-Breuning und Karl Marx.

Dr. Elisabeth Dühr, Leiterin des Stadtmuseums, stellte die lange Tradition der Zusammenarbeit ihres Hauses mit den Trierer Hochschulen heraus. „Viele unserer Projekte hätten ohne Universität und Fachhochschule nicht stattfinden können. Die Hochschulen sind für uns eine unverzichtbare Ressource."

Weitere Informationen unter: www.armut-ausstellung.de