Mathe-Asse stiegen über das Audimax in den Olymp auf

Junge Zahlen-Künstler kämpften an der Universität Trier um Medaillen

Zahlenkünstler unter sich: Die Universität Trier war vom 8. bis 11. Mai einer der Veranstaltungsorte der 50. Mathematik-Olympiade. Bundesweit hatten sich 225.000 Schüler um die Teilnahme an der Bundesrunde beworben. Letztlich schafften es 192 Mathecracks nach Trier.
Zum 50. Mal richtete der Mathematik-Olympiaden-Verein die Veranstaltung aus. In diesem Jahr war das Fach Mathematik der Universität Trier maßgeblich an der Organisation und Programmgestaltung beteiligt. Anspruchsvolle Aufgaben hatten die Schüler der Klassen 8 bis 13 zu knacken. Über acht Stunden, verteilt auf zwei Klausuren an zwei Tagen, brüteten die Nachwuchs-Mathematiker über Aufgaben zu logischem Denken, Kombinationsfähigkeit und dem kreativen Umgang mit mathematischen Methoden.
Zwischen den Klausuren schalteten die Jugendlichen, die aus ganz Deutschland angereist waren, die Kopfarbeit runter und erlebten Trier als Touristen. Führungen durch die Sehenswürdigkeiten der Stadt und eine Schifffahrt auf der Mosel brachten Abwechslung in den kopflastigen Tag. Obschon ein buntes und abwechselungsreiches Rahmenprogramm geboten wurde,  kam das Beste zum Schluss: Die Siegerehrung am Mittwoch war der Höhepunkt der viertägigen Veranstaltung. Erwartungsvoll fanden sich alle Teilnehmer, die Betreuer, Organisatoren und Gäste in der ehemaligen Abtei St. Maximin ein, um gespannt die Platzierungen zu erfahren.
Nach den Grußworten des Trierer Organisationsleiters Wilfried Heuser und dem Präsidenten der Universität Trier, Prof. Dr. Peter Schwenkmezger, erschuf Prof. Günter Ziegler von der Freien Universität Berlin in seinem Vortrag aus dem nüchternen Raum der Formeln und Funktionen eine schillernde Welt der Mathematik: „Mathe ist wie ein Diamant – ausgesprochen hart, aber wertvoll und sehr geschätzt. Mathematik ist schwierig und genau deswegen lohnt es sich.“ Selbstbewusst lehnte sich Ziegler an das 2. Clarkesche Gesetz an: „Schon der britische Science-Fiction-Schriftsteller Arthur Charles Clarke hat gesagt: ‚Der einzige Weg, die Grenzen des Möglichen zu finden, ist ein klein wenig über diese hinaus in das Unmögliche vorzustoßen.’ Nun, wir Mathematiker sind sowohl im Möglichen als auch im Unmöglichen zuhause!“
Erwartungsvolle Stille und tosender Applaus wechselten sich während der Siegerehrung ab. Der Vorsitzende des Mathe-Olympiaden-Vereins, Prof. Jürgen Prestin aus Lübeck, überreichte Medaillen und Urkunden gemeinsam mit Staatssekretärin Vera Reiß. Sie war in Vertretung der Bildungsministerin des Landes Rheinland-Pfalz und Schirmherrin der Bundesrunde, Doris Ahnen, angereist. „Die Bestplatzierten in diesem Wettbewerb haben nicht nur hervorragende Leistungen gezeigt, sondern auch bewiesen, dass Mathematik wirklich Spaß machen kann“, ließ Doris Ahnen durch die Staatssekretärin ausrichten. Mathe sei Ministerin Ahnens Lieblingsfach in der Schule gewesen. Vor den Leistungen und den eigenständig erarbeiteten kreativen Lösungen der Olympioniken habe die Schirmherrin die größte Hochachtung, übermittelte Vera Reiß.
Insgesamt 13 Goldmedaillen, 27 Silber- und 34 Bronzemedaillen wurden verliehen. Das Heimspiel clever genutzt, belegte der Trierer Pascal Hein aus der 8. Klasse des Auguste-Viktoria-Gymnasiums als bester Rheinland-Pfälzer den dritten Platz. Alle Sieger erhielten neben der Auszeichnung auch Geld- oder Sachpreise. In den nächsten Monaten haben die Gold-Gewinner die Chance, sich für die Internationale Mathe-Olympiade in 2012 zu qualifizieren.         Maike Petersen