In Wissenschaft, Kunst und Kultur für Japan getrommelt

Taiko-Konzert war einer der Höhepunkte der Themenwoche an der Universität

 „150 Jahre Freundschaft Deutschland - Japan“: Dieses Jubiläum ist Anlass und Motto bundesweiter Feiern an deutschen Universitäten. Vom 9. bis 13. Mai veranstaltete die Trierer Universität in diesem Rahmen eine Japanwoche mit einem vielfältigen Programm voller Events und Infos über das Land im Fernen Osten.
Verschiedene Fachbereiche der Universität Trier unterhalten Partnerschaften zu japanischen Hochschulen. Nicht nur in der Japanologie, sondern unter anderem auch in der Politikwissenschaft, den Rechtswissenschaften sowie in mehreren Forschungsprojekten der Wirtschaftswissenschaften wird der Austausch gepflegt. Das interdisziplinäre Zentrum für Ostasien-Pazifik-Studien symbolisiert als zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität die institutionelle Schwerpunktsetzung in diesem Bereich. Gemeinsam organisierten die Einrichtungen die Japan-Themenwoche.
Ziel der mehrtägigen Veranstaltung war es, die japanische Kultur vorzustellen und das gegenseitige Verständnis zwischen Deutschland und Japan zu fördern. Die Themenwoche bot die Plattform für vielfältige Informationen rund um das Land des Lächelns. Japanische Literatur, Film und Musik waren die Anker, mit denen das japanische Flair an der Universität andockte: Die Filme „Carterpillar“ und „Das Grab des Leuchtkäfers“ veranschaulichten den cineastisch umgesetzten Umgang mit dem Pazifikkrieg. Der vielfach ausgezeichnete Animationsfilm „Summer Wars“ beschäftigte sich  mit einem Oberschüler, der sowohl die virtuelle als auch die reale Welt retten muss.
In einem Kalligraphie-Kurs konnten Interessierte die Kunst der japanischen Schrift mit der eigenen Hand „erschreiben“, Taiko-Konzerte trugen die musikalische Kultur Japans in donnernden Schallwellen über den Campus.
Gäste aus Japan, wie Prof. Dr. Hirokazu Akiba von der Universität Waseda und Prof. Dr. Jun’ichiro Suwa von der Universität Hirosaki, diskutierten in einer Podiumsveranstaltung gemeinsam mit Alexandra Sakaki von der Universität Duisburg über Formen des gesellschaftlichen Umgangs mit der eigenen Vergangenheit.  
Abschließende Höhepunkte waren freitags ein studentisches Panel, das Interkulturalität aus unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchtete, und eine Lesung der koreanisch-japanischen Autorin Yu Miri. Die Autorenlesung wurde begleitet von Dr. Kristina Iwata-Weickgenannt, die im Jahr 2008 über die Autorin promoviert und deren Buch „Gold Rush“ ins Deutsche übersetzt hat. Abwechselnd in Deutsch und Japanisch lasen Miri und Iwata-Weickgenannt Passagen aus dem Bestseller „Gold Rush“ - und auch die anschließende Gesprächsrunde bot eine gute Gelegenheit zu Sprachübungen für Japanologie-Studenten: Mit Fragen an die preisgekrönte Autorin konnten die Gäste ihre sprachlichen Fähigkeiten testen und beweisen. Denen, die der japanischen Sprache nicht mächtig waren, griff Kristina Iwata-Weickgenannt als Dolmetscherin unter die Arme.  
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und von der Hochschulrektorenkonferenz koordiniert, war die Japan-Woche ein großer Erfolg: „Alle Veranstaltungen waren gut bis sehr gut besucht. Besonders das Taiko-Konzert bei strahlend blauem Himmel war beeindruckend und hat ein riesiges Publikum gezogen: Es war laut, es macht was her und es war fröhlich“, resümierte der Geschäftsführer der Japanologie, Prof. Dr.  Andreas Regelsberger, die Veranstaltungen.
Nachdem im vergangen Jahr China auf der Bühne der bundesweiten Themenwoche stand und in diesem Jahr die Hauptrolle an Japan vergeben wurde, ist bisher noch unbekannt, welches Land 2012 ins Rampenlicht rücken wird.      Maike Petersen