Neujahrsfest und Königskult: Der Luxortempel als Kultbühne

Vortragsreihe der Ägyptologie

Im Rahmen der neuen öffentlichen Vortragsreihe „Die Tempel Ägyptens“ der Ägyptologie der Universität Trier spricht PD Dr. Jürgen Zeidler am Montag, 30. Mai, um 18 Uhr c.t. im Raum A 8 über das Thema „Neujahrsfest und Königskult: Der Luxortempel als Kultbühne“. Der jedem Touristen bekannte Luxor-Tempel geht in seiner heute sichtbaren Gestalt auf Bauten des Neuen Reiches zurück, setzt aber eine Kulttradition aus dem Mittleren Reich fort. Nach der Königin Hatschepsut und Thutmosis III. (15. Jh. v. Chr.) haben sich vor allem Amenophis III. (14. Jh. v. Chr.) und Ramses II. (13. Jh. v. Chr.) als Bauherren verewigt. Der Tempel ist mit einer 2,5 Kilometer  langen Sphingenallee mit dem großen Amuntempel von Karnak verbunden. Auf dieser Allee kam jedes Jahr beim Opet-Fest ein Kultbild des Gottes Amun in einer prunkvollen Prozession nach Luxor. Darstellungen dieses Festes bilden daher einen Schwerpunkt im Dekorationsprogramm der Anlage. Ein weiterer damit
verbundener Aspekt ist die rituelle Vergöttlichung des Königs im sogenannten
Amenophis-Ritual. Diese Zeremonie wirft auch ein interessantes Licht auf die religiösen Vorstellungen dieser Epoche und insbesondere auf die theologische Legitimierung der Königsherrschaft.