AStA gegen Grillverbot: Prävention statt Verbote

Der AStA der Karl-Marx-Universität Trier bekräftigt seine kritische Haltung gegen die Pläne ein "Grillverbot" im Trierer Palastgarten zu verankern. "Wir werden uns gegen die rigide Einschränkung studentischer Lebensqualität in Trier wehren", stellt AStA-Sprecher Christian Lehberger klar.

Anstatt auf Verbote setzt der Trierer AStA auf Prävention. Eine Investition in geeignete Mülleimer für Glutabfälle ist zur Lösung des Umwelt- und Brandschutzproblems besser geeignet als restriktive Verbotsszenarien, die durch fehlendes Personal und knappen Kommunalfinanzen ohnehin nur schwer durchgesetzt werden können. Wer auf Verbote anstatt Prävention setzt, verlagert das Problem lediglich. Das verbieten von Grillgeräten ändert nicht das Müllproblem, da Pick-Nicken beispielsweise weiterhin möglich ist.

"Die Praxiserfahrung in anderen Unistädten bestätigt unsere Haltung", so Lehberger. In den meisten Universitätsstädten ist Grillen in Stadtanlagen gestattet. Auch unterstellt der Trierer AStA der Stadtverwaltung politisches Kalkül: durch "Law and Order"-Maßnahmen sollen jetzt bestimmte Wähler_innenschichten bedient werden, die das Vertrauen in die Trier Kommunalpolitik verloren haben. "Die Abwägung zwischen Geld bringenden Tagestouristen und den Trierer Studierenden sei äußerst problematisch" so Kilian Krumm, stellv. Sprecher des AStA. Man muss immer öfter feststellen, dass Studierende von öffentlichen Plätzen verdrängt werden sollen und so mit studentische Lebensqualität erheblich eingeschränkt wird. Ein "Grillverbot" würde zunehmend zu dem Eindruck führen das Studentinnen und Studenten in Trier unerwünscht seien. Auch das geplante Strafgeld in Höhe von 5000€ lässt jede Verhältnismäßigkeit missen. "Beim Auftreiben von Geldern zum flicken der Straßenlöcher scheint die Kreativität bestimmter Dezernate keine Grenzen zu kennen" so Krumm.

Der Trierer AStA fordert die Stadt daher auf, von ihren Plänen zur Verankerung eines Grillverbots im Palastgarten Abstand zu nehmen. Eine solche Regelung würde die Studierenden unter Generalverdacht stellen und wäre daher höchst zweifelhaft. "Wir sehen das Müllproblem und die Verschmutzung von öffentlichen Anlagen genauso kritisch, aber wir sind an nachhaltigen Lösungen interessiert", so Rebecca Weber, stellv. Sprecherin. Für die Stadtverwaltung hieße das in Aufklärungsarbeit und die Müllentsorgungsmöglichkeiten zu investieren. "Das ist kurzfristig teurer, rechnet sich aber langfristig."